KommentarUS-Geldpolitik

Nur keine Eile bei der Fed

Angesichts der hartnäckigen Inflation und des robusten Wirtschaftswachstums ist in den USA eine baldige Zissenkung vom Tisch. Nicht auszuschließen ist sogar, dass die Fed bis 2025 warten wird, ehe sie den Geldhahn aufdreht.

Nur keine Eile bei der Fed

Kommentar

Nur keine Eile
bei der Fed

Von Peter De Thier

Mit dem Beige-Book-Bericht der Fed-Ableger und den jüngsten Aussagen von Notenbankchef Jerome Powell sind Hoffnungen auf eine baldige Zinssenkung in den USA verflogen. So meldeten die regionalen Zentralbanken durchwegs beschleunigtes Wirtschaftswachstum und mehr Neueinstellungen, aber kaum Fortschritte im Kampf gegen die hartnäckige Inflation. Dazu gesellen sich die Worte des Fed-Vorsitzenden. Er stellt fest, dass es länger dauern wird als erwartet, um das Inflationsziel von 2% zu erreichen. 

Eine mögliche Zinssenkung im Juni, die noch vor wenigen Wochen in aller Munde war, ist nun vom Tisch. Zudem sind zwei anstelle von drei Lockerungen bis zum Jahresende das höchste der Gefühle. Möglich ist sogar, dass die Fed bis 2025 wartet, ehe sie den Geldhahn wieder aufdrehen wird. Warum auch die Eile? Die US-Wirtschaft wächst kräftiger als die aller anderen G7-Länder, und der Arbeitsmarkt brummt. Folglich besteht kein zwingender Anlass, durch eine voreilige Lockerung der Geldpolitik der Konjunktur weitere Impulse zu verleihen. Schließlich würden diese obendrein die Gefahr bergen, die Inflation wieder zu befeuern.

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