Höhere Arbeitskosten und steigende Häuserpreise treiben US-Inflation
Arbeitskosten und Häuserpreise treiben US-Inflation
Löhne und Gehälter legen im ersten Quartal stärker zu
det Washington
Die Arbeitskosten sind in den USA im ersten Quartal wieder stärker gestiegen und könnten der Notenbank als weiteres Indiz dafür dienen, dass die Inflation noch für unbestimmte Zeit auf einem hohen Niveau verharren wird. Wie das Bureau of Labor Statistics (BLS) des Arbeitsministeriums berichtete, legten die Vergütungskosten gegenüber dem Schlussquartal 2023 um 1,2% zu. Erwartet hatten Bankvolkswirte einen Anstieg um 1,0%.
Von Oktober bis Dezember hatte der Arbeitskostenindex um 0,9% gelegt. Im Vorjahresvergleich kletterte der Index im ersten wie auch im vorangegangenen Quartal um 4,2%. Die Löhne und Gehälter zogen um 4,4% und die Lohnnebenkosten um 3,7% an.
Die höheren Arbeitskosten werden zwar keinen Einfluss auf die laufende Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC) der Notenbank haben. Als sicher gilt, dass das FOMC am Mittwochabend den Zielkorridor für den Leitzins bei 5,25 bis 5,5% belassen wird. Gleichwohl könnten die Daten die Wahrscheinlichkeit weiter erhöhen, dass die Zinswende nicht vor dem Herbst beschlossen wird.
Immobilienpreise steigen
Unterdessen trägt auch die Verteuerung am Immobilienmarkt zu der hartnäckigen Inflation bei. Der S&P Corelogic Häuserpreisindex zog im Februar zum ersten Mal seit dem vergangenen Oktober wieder an. Gegenüber dem Vormonat verteuerten sich Häuser sowohl auf nationaler Ebene als auch in den 20 und den 10 größten Ballungszentren.
Auf Jahressicht legten die Eigenheimpreise national um 6,4% und in den 20 größten Metropolen um 7,3% zu. Im Januar waren die Preise um 6,0% und 6,6% gestiegen. Der Preisindex der Federal Housing Finance Agency (FHFA) stieg im Februar gegenüber dem Vormonat um 1,2% und auf Jahressicht um 7,0%.
Die hohen Preise drücken auch die Stimmung unter US-Konsumenten. Der Conference Board Index des Verbrauchervertrauens gab im April von 103,1 auf 97,0 Punkte nach – der dritte Rückgang in Folge. Als Gründe gaben Haushalte neben der Inflation Sorgen um die Jobaussichten, ihre Einkommensentwicklung und das geschäftliche Umfeld an.