IMK kappt Wachstumsprognose für 2024 deutlich
IMK kappt Wachstumsprognose für 2024 deutlich
ba Frankfurt
Wegen der hohen Zinsen und der verhaltenen Weltkonjunktur verlängert sich die Flaute der deutschen Wirtschaft. Zwar werde sich der Privatkonsum infolge abnehmender Inflation und einer stärkeren Lohnentwicklung im dritten Quartal erholen, doch sei dies zu spät, um eine Rezession im Gesamtjahr 2023 zu verhindern, schreibt das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung in seinem am Dienstag veröffentlichten Konjunkturausblick. Die Ökonomen bestätigten ihre Prognose von −0,5% für dieses Jahr. Die Voraussage für das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,7% für das kommende Jahr liegt allerdings um 0,5 Prozentpunkte unterhalb der vorherigen Schätzung. Damit erweist sich das IMK unter den Instituten als recht pessimistisch: Das Ifo-Institut liegt mit einer Prognose von 1,4% am oberen Rand der Spanne, der Bundesverband deutscher Banken (BdB) steht am untersten Ende mit seiner Voraussage von 0,3%.
Die Inflationsrate dürfte sich laut IMK-Prognose währenddessen von 6,0% in diesem und 2,4% im kommenden Jahr dem Preisziel der Europäischen Zentralbank (EZB) langsam wieder annähern. Das IMK empfiehlt daher dem EZB-Rat, eine Zinspause einzulegen und den Zinserhöhungszyklus zu beenden. Die Bundesregierung dagegen solle die sozial-ökologische Transformation der Wirtschaft stärker unterstützen und dabei den Schwerpunkt auf die Absicherung gegen weiter hohe und volatile Strompreise legen.