Studien von Ifo und IW

Mehr Wachstum durch mehr KI und Digitalisierung

Der Wirtschaftsstandort lässt viel Wachstumspotenzial liegen, weil Digitalisierung und Innovationen zu zögerlich erfolgen, die KI-Durchdringung nicht schnell genug geschieht.

Mehr Wachstum durch mehr KI und Digitalisierung

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und Digitalisierung

lz Frankfurt

Die deutsche Wirtschaft liegt bei der Nutzung Künstlicher Intelligenz (KI) im Vergleich zu anderen Industrieländern in Europa nur im Mittelfeld. Wie das Ifo-Institut in einer Studie zeigt, reicht es nur für Rang 7 hinter Vorreitern wie Dänemark, Finnland oder Belgien. Deutschland landet aber immerhin vor Frankreich oder Irland. Vor allem die IT-Branche selbst sowie unternehmensnahe Dienstleister gehörten zu den Vorreitern.

Ein Drittel der großen Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern setzt KI bereits produktiv ein. Bei kleinen Unternehmen ist es aber erst jedes Zehnte. Der Studie zufolge wird KI vor allem zur Text- und Datenanalyse und zur Automatisierung der Produktion eingesetzt. Anwendungsbereiche seien IT-Sicherheit, Marketing, Produktion und Rechnungswesen.

„Zukunftshoffnung“ KI

KI sei „eine unserer größten Zukunftshoffnungen. Mit KI können Unternehmen auf lange Sicht fehlende Arbeitskräfte kompensieren und Effizienzgewinne erreichen“, sagt der Hauptgeschäftsführer der IHK München, Manfred Gößl. KI könne dafür sorgen, dass Deutschland das Wohlstandsniveau trotz demografischen Wandels halten könne.

Daher sei es aber auch umso wichtiger, „dass wir den KI-Einsatz beschleunigen und nicht weiter ausbremsen“. Hier fehlt es seiner Meinung nach an rechtlicher Klarheit. Bei der Umsetzung der EU-Vorgaben in deutsches Recht dürfe es keine zusätzlichen Belastungen geben. Stattdessen müssten „eine praxisgerechte Einpassung in die vielen bestehenden Regularien wie die DSGVO, den Data Act oder die EU-Maschinenverordnung erfolgen, um Unsicherheiten und Doppelbelastungen der Betriebe zu vermeiden“, so Gößl.

Chance für den Standort Deutschland

Insgesamt muss Deutschland dabei noch mehr auf technischen und sozialen Fortschritt setzen. Zugleich könne man so die schwächelnde Attraktivität des Wirtschaftsstandorts erhöhen, schreibt das Institut der deutschen Wirtschaft in einer Studie. Darin wird untersucht, um wie viel höher das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Deutschlands liegen würde, wenn man viele der Errungenschaften im Ausland hinsichtlich Innovationen, Bildung und Digitalisierung einfach nur kopieren würde. Die IW-Forscher kommen dabei auf eine Summe von 410 Mrd. Euro. Eine Patentdichte wie in Japan könnte einen Wachstumsbeitrag von 8,5% liefern, ein Digitalisierungsgrad wie in Südkorea gar rund 10%.

„Deutschland lässt zu viel Potenzial liegen“, sagt IW-Direktor Michael Hüther. Die Studie zeige, dass die Politik keine Wunder vollbringen müsse – es reiche, zu anderen Ländern aufzuschließen. Mit gezielten Stellschrauben ließe sich viel bewegen: „Bessere Anreize für Wagniskapital, klare regulatorische Rahmenbedingungen und eine Förderung von digitalen und datengetriebenen Geschäftsmodellen können Deutschlands zukünftige Wettbewerbsfähigkeit erheblich stärken“, so Hüther.

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