Mehr Wachstum in Italien und Deutschland erwartet
ba/Reuters Frankfurt
Die konjunkturellen Aussichten haben sich zuletzt leicht aufgehellt. Ökonomen und Institute heben daher vorsichtig ihre Prognosen für das eben begonnene Jahr an oder haben dies zumindest durchblicken lassen.
In ihrem am Freitag veröffentlichten Quartalsbericht schraubte die italienische Notenbank die Voraussagen für die drittgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone nach oben: Nunmehr wird für 2023 ein Anstieg der Wirtschaftsleistung um 0,6% erwartet. Noch vor einem Monat war die Banca d’Italia von einem Wachstum von 0,4% ausgegangen. Die neue Prognose steht im Einklang mit der Konjunkturvorhersage der italienischen Regierung für dieses Jahr. Für 2024 erwartet Italiens Notenbank dann ein Plus von 1,2%. Die Vorhersage der Regierung vom November sah für 2024 ein Wachstum von 1,9% vor. Wie stark die Wirtschaftsleistung in Italien im vergangenen Jahr zugenommen hat, dürfte am 1. März feststehen. Dann veröffentlicht das nationale Statistikbüro Istat ihre Gesamtjahreszahlen zum Bruttoinlandsprodukt 2022.
IWF-Chefin Kristalina Georgiewa wiederum hat für Deutschland eine Erhöhung der Konjunkturprognose für das laufende Jahr signalisiert. Beim Weltwirtschaftsforum in Davos sagte sie am Freitag, die Prognose könnte bis auf das Niveau eines Wirtschaftswachstums von 0,5% angehoben werden. Im Oktober hatte der Internationale Währungsfonds (IWF) hier noch ein Minus von 0,3% veranschlagt. Der IWF wird seine an den Finanzmärkten viel beachteten Schätzungen Ende Januar aktualisieren, auch für die einzelnen Länder und Regionen.
Sowohl Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck als auch Bundeskanzler Olaf Scholz hatten sich in Davos zuversichtlicher zu den Aussichten für die deutsche Wirtschaft geäußert. Hintergrund ist, dass die vor einigen Monaten noch befürchtete Gasmangellage nicht mehr eintreten dürfte. Die Energiekrise sei mittlerweile beherrschbar, so Habeck. Der Grünen-Politiker wird am kommenden Mittwoch den Jahreswirtschaftsbericht mit neuen Prognosen vorstellen. Reuters-Informationen zufolge rechnet er nicht mehr mit einer Rezession. 2023 wird demnach ein Wachstum von 0,2% vorausgesagt. Im Oktober hatte die Regierung noch ein Minus von 0,4% erwartet. Die Inflation dürfte mit 6,0% hoch bleiben, allerdings niedriger liegen als bisher mit 7,0% geschätzt.