In Frankreich und Italien hat das Verbrauchervertrauen im August überraschend zugelegt – im Gegensatz zur Konsumlaune in Deutschland, die auf ein Rekordtief gesunken ist (siehe Bericht auf dieser Seite). Es steht daher zu erwarten, dass auch im Euroraum insgesamt die Verbraucher optimistischer gestimmt sein werden. Vorläufige Daten der EU-Kommission hatten bereits eine unerwartete Erholung gezeigt, nachdem im Juli noch ein Rekordtief erreicht worden war. Am kommenden Dienstag sollen die endgültigen Daten der monatlichen Umfrage vorgelegt werden.

Frankreichs Verbraucher sind im August etwas zuversichtlicher geworden: Laut nationalem Statistikamt Insee ist das Vertrauensbarometer im Monatsvergleich um 2 auf 82 Punkte gestiegen. Ökonomen hatten hingegen mit dem nunmehr achten Rückgang in Folge gerechnet – und mit einem Stand von 79 Zählern. Dabei schätzten die Konsumenten ihre künftige persönliche finanzielle Situation und die Fähigkeit zu sparen besser ein als im Vormonat. Zum Lebensstandard in Frankreich sowie zu ihrer Jobsicherheit hatten sie ebenfalls eine günstigere Meinung. Allerdings machen sie sich immer noch mehr Sorgen um die künftige Preisentwicklung als im langjährigen Schnitt – wenn auch weniger als im Vormonat. Die Jahresteuerungsrate liegt laut Insee nach europäischer Berechnung (HVPI) im Juli bei 6,8%. Im Juni waren es noch 6,5%.

In Italien ist der Index der Verbraucherstimmung nach zwei Rückgängen in Folge um 3,5 auf 98,3 Punkte geklettert, wie die Statistikbehörde Istat mitteilte. Ökonomen hatten ein Minus auf 92,5 Zähler erwartet. Dazu haben sämtliche Komponenten beigetragen, laut Istat aber insbesondere die Einschätzung der Wirtschaft. Bei Italiens Unternehmen hingegen hat sich die Laune eingetrübt: Das entsprechende Barometer sank um 1,3 auf 109,4 Punkte. Besonders drastisch sank der Vertrauensindex im Baugewerbe, aber auch im verarbeitenden Gewerbe und bei den marktbestimmten Dienstleistern kam es zu Rückschlägen. Allein im Einzelhandel hellte sich die Stimmung leicht auf.