China-Konjunktur

Peking zeigt trotz Handelsstreit keine Eile bei neuen Stimuli

Pekings Wirtschaftsplaner verbreiten Zuversicht, dass der Handelsstreit mit den USA konjunkturell abgefedert werden kann. Stimulierungsmaßnahmen werden vorerst auf Reserve gehalten.

Peking zeigt trotz Handelsstreit keine Eile bei neuen Stimuli

Peking zeigt trotz Handelsstreit keine Eile bei neuen Stimuli

Zuversicht beim Wachstumsziel – Abwarten in der Geldpolitik

nh Schanghai

Chinas Regierung gibt sich zunehmend optimistisch, konjunkturelle Verwerfungen des Handelsstreits mit den USA abfangen zu können. Angesichts der Möglichkeit, dass Washington die auf 145% hochgeschaukelten US-Strafzollaufschläge für chinesische Exporte wieder deutlich herunterfahren könnte, übt Peking Zurückhaltung bei der Verkündung neuer Stimulus-Programme.

Auf einer Pressekonferenz des Wirtschaftsplanungsrats National Development and Reform Commission (NDRC) bekräftigte Vize-Chairman Zhao Chenxin am Montag, dass die Regierung vielschichtige Maßnahmen vorbereite, um Rückschläge beim Außenhandel und damit verbundene Beschäftigungswirkungen zu kompensieren. Damit könne man auch das Einhalten des in diesem Jahr erneut auf 5% fixierten offiziellen Wachstumsziels gewährleisten.

Politbüro signalisiert Zurückhaltung

Am Freitag hatte Chinas Parteiführung nach einer Sitzung des Politbüros die Aussicht auf weiterführende fiskalische und geldpolitische Stimuli hochgehalten. Indirekt wird allerdings zu verstehen gegeben, dass man sich vorerst noch im Wartemodus befindet. Hinsichtlich einer monetären Lockerung wird Spielraum für Zinssenkungen und eine Rücknahme der Mindestreservevorgaben für Banken bekräftigt. Die Sprache des Politikbüro-Statements signalisiert aber Zurückhaltung, sodass Marktteilnehmer nicht mit raschen Schritten rechnen. Zudem sorgen einige Wirtschaftsdaten, darunter eine Kräftigung der Industriegewinne im März, für Optimismus.

Stabiler Yuan

Am Montag sprach der Vizegouverneur der People’s Bank of China (PBOC), Zou Lan, davon, dass Zins- und Mindestreservesenkungen im „angemessenen Zeitrahmen“ erfolgen würden. Dabei versicherte er, dass der Yuan-Wechselkurs stabil gehalten werde. Bislang galt Yuan-Abwertungsdruck mit der Gefahr verstärkter Kapitalabwanderung als Hauptgrund für einstweiligen Verzicht auf Zinsgesten.

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