Einkaufsmanagerindex unverändert

Schwache Performance der Euro-Wirtschaft

Die Euro-Wirtschaft legt im Februar nur minimal zu. Die Details des Einkaufsmanagerindex zeigen, dass die Dienstleister nun auch schwächeln und gerade mal die Rezession der Industrie ausgleichen.

Schwache Performance der Euro-Wirtschaft

Schwache Performance der Euro-Wirtschaft

Einkaufsmanagerindex unverändert − Preisdruck nimmt zu

ba Frankfurt

Die Wirtschaft im Euroraum tritt im Februar auf der Stelle. Der Dienstleister und Industrie zusammenfassende Einkaufsmanagerindex, der PMI Composite, verharrte unverändert bei 50,2 Punkten. Ökonomen hatten mit dieser Bestätigung der Erstschätzung gerechnet. Mit einem Wert nahe der Expansionsschwelle von 50 Zählern signalisiert das Stimmungsbarometer, dass das Wachstum im gemeinsamen Währungsraum „erneut nur minimal ausgefallen ist und der Index weit von seinem Langzeit-Durchschnittswert von 52,4 Punkten entfernt war“, wie S&P Global das endgültige Ergebnis der monatlichen Umfrage kommentierte.

Ende der Industriemisere?

Der geringe Zuwachs im Dienstleistungssektor werde durch die Rezession in der Industrie fast vollständig kompensiert − doch scheine hier der Abschwung zum Ende zu kommen, analysiert Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt des S&P-Partners Hamburg Commercial Bank. Dies könne den Weg für eine Erholung der gesamten Wirtschaft ebnen. Der PMI für die Dienstleister gab wegen des rückläufigen Neugeschäfts um 0,7 auf 50,6 Punkte nach. Die Erstschätzung lag noch bei 50,7 Zählern.

„Dass der Aufschwung damit weiter auf wackligen Beinen stand“ ist laut S&P auch an der anhaltend schwachen Nachfrage der gesamten Privatwirtschaft und dem erneuten Auftragsrückgang zu erkennen. Zudem schwächten sich die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist leicht ab, und den siebten Monat in Folge wurden Jobs gestrichen. Dass der Preisdruck erneut zugenommen hat, dürfte auf den kurz bevorstehenden Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank keinen Einfluss haben: Die nächste Zinssenkung gilt als gesetzt, Experten erwarten einen weiteren Schritt um 25 Basispunkte. Der Umfrage zufolge legten die Einkaufspreise so kräftig zu wie seit knapp zwei Jahren nicht. Die Verkaufspreise wurden so stark angehoben wie zuletzt im April 2024.

Vier Länder wachsen

Erfreulich wertet S&P, dass vier Länder zum Aufschwung im Februar beitrugen − allen voran Spanien. Hier nahm der ohnehin starke Aufschwung nochmals an Tempo auf. Auch in Irland ging es mit beschleunigter Rate aufwärts. Italiens PMI signalisierte erstmals seit vier Monaten wieder Wachstum.

Für die beiden Euro-Schwergewichte Deutschland und Frankreich betont de la Rubia einen starken Kontrast: Während der deutsche Dienstleistungssektor moderat wachse, schrumpfe er in Frankreich deutlich kräftiger als in den letzten Monaten. „Dies könnte auf die ungelöste politische Krise in Frankreich zurückzuführen sein, während die Wahlen in Deutschland die Hoffnung auf eine baldige Bildung einer stabilen Regierung geweckt haben dürften.“ Die neue Bundesregierung müsse aber nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit verbessern, sondern zugleich den privaten Konsum ankurbeln. Der sechste Rückgang der französischen Wirtschaftskraft in Folge fiel so stark aus wie zuletzt vor über einem Jahr.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.