US-Außenhandel

Trump verschärft Kurs gegenüber der EU

US-Präsident Donald Trump hat der Europäischen Union mit Einfuhrzöllen in Höhe von 25% gedroht. Unklar ist, wann diese in Kraft treten könnten.

Trump verschärft Kurs gegenüber der EU

Trump signalisiert Kursverschärfung gegenüber EU

Zölle von 25 Prozent auf Autos und andere Waren aus Europa

det Washington

US-Präsident Donald Trump hat im Handel mit der Europäischen Union (EU) den Ton deutlich verschärft. Während seiner ersten Kabinettssitzung drohte Trump, Waren aus dem gemeinsamen Wirtschaftsraum mit Einfuhrzöllen in Höhe von 25% zu belegen. Diese würden sich insbesondere auf Autos beziehen, könnten aber auch für andere Produkte gelten, sagte der Präsident. Die Sanktionen könnten im März greifen. Auch behauptete er, dass die EU gegründet worden sei, um die USA übers Ohr zu hauen. 

Das andauernde Handelsdefizit gegenüber Europa ist Trump seit Jahren ein Dorn im Auge. 2024 stieg der Fehlbetrag im Handel mit Waren von 208,7 auf 235,6 Mrd. Dollar. Den größten Teil macht Deutschland mit einem bilateralen Überschuss von 84,8 Mrd. Dollar aus. Erneut nannte Trump Autos als Beispiel. Er betonte, dass US-Importwagen in Deutschland durch Abgaben von 10% künstlich verteuert werden. In den USA gelte für deutsche Wagen hingegen nur ein Satz von 2,5%.

Euro-Wirtschaft könnte um 0,4 Prozent schrumpfen

Der Präsident schlussfolgerte aus dem Passivsaldo im Außenhandel, dass „die EU gegründet wurde, um die USA über den Tisch zu ziehen“. Dies sei „der Zweck der EU“. Folglich werde er die höheren Abgaben „für Autos und andere Dinge“ anordnen. Trump kritisierte, dass Europa „uns wirklich ausgenutzt hat. Sie nehmen weder unsere Autos noch unsere Agrarprodukte an und geben dafür alle möglichen Vorwände an. Wir kaufen aber alles von ihnen“. Er hatte am Mittwoch signalisiert, die Sanktionen gegen die EU mit den zuvor angekündigten Zöllen gegen Kanada und Mexiko verbinden zu wollen. Diese werden Trump zufolge am 2. März in Kraft treten.  Er werde „sehr bald bekanntgeben“, wann er die Sanktionen gegen die EU umsetzen wird, hieß es dann am Donnerstag.

Wie das Kiel Institut für Weltwirtschaft errechnete, würde die EU-Wirtschaft als Folge der Zölle im ersten Jahr um 0,4% schrumpfen. Die Wirtschaftsleistung der USA würde um 0,17% zurückgehen. Falls Europa mit Abgaben in derselben Höhe reagiert, würde sich der Schaden für die USA verdoppeln.

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