US-Industrie und Dienstleister geben gespaltenes Bild ab
US-Industrie und Dienstleister geben gespaltenes Bild ab
Dienstleistungsunternehmen stützen Index von S&P Global
det Washington
Die US-Wirtschaft gibt im März ein weiter gespaltenes Bild ab. Während sich die moderate Erholung im Dienstleistungssektor leicht beschleunigte, haben sich die Aussichten im verarbeitenden Gewerbe eingetrübt. Unterschiedlich schätzen Industrieunternehmen und Dienstleister angesichts des unvorhersehbaren politischen Kurses unter US-Präsident Donald Trump die weiteren Aussichten ein. Dies ergab sich aus den jüngsten Einkaufsmanagerindizes (PMI) von S&P Global.
Getrieben von Dienstleistern stieg der gemeinsame Index für beide Branchen gegenüber dem Vormonat von 51,6 auf 53,5 Punkte. Das ist der höchste Stand in 3 Monaten. Dienstleistungsfirmen profitierten S&P Global zufolge von dem besseren Wetter. Sie verzeichneten angesichts der stärkeren Nachfrage eine Zunahme der Neuaufträge. Der PMI für Dienstleister kletterte von 51,0 auf 54,3 Zähler. Auch das ist der höchste Wert seit Ende vergangenen Jahres. Gleichwohl stand der robusten Auftragslage im Inland Schwäche bei den Exporten gegenüber. Die Bestellungen aus dem Ausland gaben den dritten Monat in Folge nach.
Kontraktion in der Industrie
In ausgesprochen schwacher Verfassung präsentierte sich hingegen das verarbeitende Gewerbe. Dort vollzog sich nach dem Aufschwung im Februar eine drastische Wende. Der Index rutschte von 52,7 auf 49,8 Zähler. Das ist die schwächste Lesung in 3 Monaten und signalisiert zudem eine Kontraktion. In dem Waren produzierenden Gewerbe kamen die Aufträge praktisch zum Stillstand. Zu den wenigen Lichtblicken zählte ausgerechnet der Export, wo bei den Umsätzen der geringste Rückgang in 9 Monaten festgestellt wurde.
Dies begründete S&P Global insbesondere mit der stärkeren Nachfrage aus Kanada und Deutschland sowie anderen EU-Ländern. Die Erscheinung könnte aber vorübergehend sein. Viele Auslandskunden dürften nämlich mit ihren Bestellungen versucht haben, den Einfuhrzöllen vorzugreifen, die laut Trump am 2. April in Kraft treten werden.
Zunehmender Inflationsdruck
Unterschiedlich war die Entwicklung auch mit Blick auf die Beschäftigung. Dienstleister stellten zwar neue Mitarbeiter ein. Verglichen mit dem Beginn des Jahres war der Zuwachs aber marginal. Das verarbeitende Gewerbe strich hingegen zum ersten Mal seit Oktober vergangenen Jahres Arbeitsplätze. Gründe dafür waren Sorgen über steigende Kosten. Unterdessen stellte S&P Global in beiden Branchen zunehmenden Inflationsdruck fest. So wurde bei Inputpreisen der stärkste Anstieg in 23 Monaten notiert.
Obwohl der gemeinsame Index zulegte, stehen Unternehmen der weiteren Entwicklung mit gemischten Gefühlen und teilweise großer Skepsis gegenüber. In der Industrie zeigten sich Firmen optimistisch, weil sie hoffen, von Trumps Handelspolitik und von niedrigeren Unternehmenssteuern zu profitieren. Pessimistischer sind hingegen Dienstleister. Sie fürchten, dass die Zölle und Einsparungen im Rahmen der Einsparungen auf staatlicher Ebene auf der Nachfrage lasten werden.