Bessere Perspektiven für Titel aus MDax und SDax
Deutscher Aktienmarkt
Hoffnung für die zweite Reihe
Von Werner Rüppel
Bringt nun eine neue Bundesregierung unter Friedrich Merz den März, den Aufbruch für die Titel aus der zweiten Reihe am Aktienmarkt? Auf jeden Fall bessern sich die Aussichten für die im MDax und SDax vertretenen Werte durch eine marktwirtschaftlichere und wachstumsfreundlichere Politik. Den Strategen, die wie Maximilian Kunkel von der UBS nun eine größere Marktbreite und weiteres Aufwärtspotenzial bei deutschen Aktien erwarten, ist zuzustimmen. Ob aber MDax und SDax besser als der Blue-Chip-Index Dax abschneiden werden, bleibt fraglich.
Während der Dax dank seiner international ausgerichteten großen Unternehmen in den vergangenen Monaten ein Hoch nach dem anderen markiert hat, sind MDax und SDax zurückgeblieben. Denn die Small und Mid Caps in diesen Indizes sind stärker von der Entwicklung der heimischen Wirtschaft abhängig. Sie haben daher besonders unter der Wachstumsschwäche hierzulande, Investitionszurückhaltung, im internationalen Vergleich relativ hohen Unternehmenssteuern, einer ausufernden Bürokratie und im Vergleich zu anderen Ländern extrem hohen Energiekosten gelitten.
Immobilienaktien profitieren
Jetzt scheint Besserung angesagt, doch bleibt abzuwarten, inwieweit es der neuen Regierung gelingen wird, das Ruder herumzureißen und Deutschland wieder auf Wachstumskurs zu bringen. Die Unternehmenssteuern zu senken dürfte gelingen, vielleicht klappt auch die Senkung der Energiekosten, aber Bürokratieabbau und neue Wachstumsdynamik könnten eher schwerfallen. Vor diesem Hintergrund gilt es auch, vor zu viel Euphorie für MDax und SDax zu warnen. Insbesondere die großen Dax-Werte sind gut positioniert, sodass ein Aufholprozess der zweiten Reihe nicht zwangsläufig ist. So könnte denn auch die gesamte Dax-Familie zulegen.
Für bestimmte Branchen ist das Wahlergebnis klar positiv. So sind Immobilienaktien bereits angezogen, profitieren sie doch besonders von einer marktwirtschaftlicheren Politik. Auch Rüstungsaktien und Infrastrukturtitel kommt zugute, dass die neue Bundesregierung wohl mehr Gelder in diese Branchen investieren wird.