Fruchtbarer Streit um Windparks
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Als die Aktionäre des Windparkentwicklers PNE 2019 ein öffentliches Übernahmeangebot des Morgan-Stanley-Infrastrukturfonds erhielten, war die Offerte nicht allen willkommen. Der aktivistische Investor Enkraft Capital, ein auf erneuerbare Energien spezialisiertes Family Office aus München, stemmte sich dagegen, und Morgan Stanley erhielt zu den gebotenen 4 Euro je Aktie nur 40% der Aktien angedient. Doch die stabile Unterstützung, die der Infrastrukturfonds der Strategie des Vorstands mit dem Ausbau der Wind- und Solarparks gab, hat sich letztlich positiv ausgewirkt. Binnen zweier Jahre hat sich der Börsenwert des Cuxhavener Unternehmens verdreifacht auf 1,4 Mrd. Euro. Enkraft lag also mit der Kritik offenbar richtig, die Offerte von 4 Euro habe den Wert der PNE „nicht annähernd reflektiert“. Falsch lag Enkraft aber mit der Forderung, PNE solle es unterlassen, ein Investment Agreement abzuschließen, das Morgan Stanley mit dem In-Aussicht-Stellen von zwei Sitzen im Aufsichtsrat weitreichende Zugeständnisse für die Einflussnahme machte.