MarktplatzErstmals mehr als 2.700 Dollar je Feinunze erreicht

Geopolitische Konflikte sorgen für neues Rekordhoch bei Gold

Der Goldpreis ist erstmals über 2.700 Dollar gestiegen. Eine Vielzahl von Faktoren treibt derzeit das Edelmetall an, darunter nicht zuletzt die Eskalation in gleich mehreren geopolitischen Konfliktregionen.

Geopolitische Konflikte sorgen für neues Rekordhoch bei Gold

Goldpreis

Kriegskonflikte schieben Gold an

Von Dieter Kuckelkorn

Der Goldpreis, der im bisherigen Jahresverlauf bereits sehr gut gelaufen ist, hat am Freitag einen weiteren Schub bekommen. Das gelbe Metall wurde erstmals zu mehr als 2.700 Dollar je Feinunze gehandelt. Für das gesamte Jahr ergibt sich damit ein Anstieg des Goldpreises von 32%, womit das Metall zu den sich 2024 am besten entwickelnden Assetklassen gehört.

Aktuell gibt es gleich eine ganze Reihe von Faktoren, die das Edelmetall antreiben. So profitiert Gold von den US-Leitzinssenkungen, weil die Opportunitätskosten der Haltung des sich nicht verzinsenden Goldes kleiner werden. Andererseits aber rechnen viele Anleger mittel- bis langfristig wieder mit einem deutlichen Anziehen der Inflation, vor allem verursacht durch das enorme US-Haushaltsdefizit und die damit rasant steigende Staatsverschuldung – eine Entwicklung, die sich auch mit den US-Wahlen nicht ändern dürfte, gleich, wie sie ausgehen. Die Sorgen der Anleger lassen sich daran ablesen, dass die Rendite zehnjähriger Treasuries von 3,6% per Mitte September auf jetzt 4,1% gestiegen ist, trotz der Leitzinssenkungen, die allerdings vor allem das kurze Ende der Zinskurve beeinflussen. Gold ist das klassische Wertaufbewahrungsmittel in Zeiten hoher Inflation. Ein weiterer den Goldpreis treibender Faktor ist die Rückkehr der Finanzinvestoren in Gold-ETFs bei einem gleichzeitig weiter hohen Interesse der Notenbanken an dem Edelmetall.

Zuletzt haben aber auch die geopolitischen Konflikte den Goldpreis gestützt. So hat die israelische Regierung entgegen US-Presseberichten klargestellt, dass sie keineswegs zugesichert habe, die iranische Ölinfrastruktur nicht anzugreifen. Die libanesische Miliz Hisbollah hat zudem als Reaktion auf den Tod des Hamas-Chefs eine weitere Eskalation ihrer Angriffe auf Israel angekündigt. Und ein anonym gebliebenes Mitglied der ukrainischen Regierung sagte der „Bild“-Zeitung, das Land sei nur einige Wochen von der Fertigstellung einer eigenen Atombombe entfernt. Diese recht gravierenden Eskalationen könnten dafür sorgen, dass der Goldpreis noch deutlich weiter steigt.

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