Große Enttäuschung an der Börse
Elektromobilität
Enttäuschung
an der Börse
Von Dieter Kuckelkorn
Der Einstieg von Volkswagen bei Rivian hat ein Schlaglicht auf die Aktien aus dem Bereich der Elektromobilität an der Börse geworfen – und darauf, dass deren Performance fast immer ernüchternd ausgefallen ist. Das gilt insbesondere für Rivian. Die Aktie kam im November 2021 auf dem Höhepunkt des Hypes rund um die Elektromobilität an den amerikanischen Aktienmarkt und markierte gleich ein Allzeithoch von 172 Dollar. Danach ging es eigentlich nur noch abwärts und inzwischen hat die Aktie mehr als 90% ihres Werts eingebüßt. Die Nachricht vom VW-Einstieg löste nachbörslich zwar einen Kurssprung von 50% aus – aber nur, weil sich vorher so viele Anleger in der Aktie short positioniert hatten: Rund 16,4% der ausstehenden Aktien waren geshortet. Es handelt sich also um einen klassischen Short Squeeze, weil Anleger praktisch nur noch schlechte Nachrichten erwartet hatten.
Auch viele andere Aktien aus dem Sektor sehen nicht gut aus. So hat Lucid Group gegenüber dem Hoch von 2021 ebenfalls mehr als 90% verloren, was auch für Nio gilt sowie für XPeng aus Hongkong. Und Tesla als der Elektroautopionier hat seinen Börsenwert gegenüber dem Hoch von 2021 in etwa halbiert, obwohl die Aktie manchem Investor und Analysten wegen der Stromspeicherlösungen des Konzerns inzwischen sogar als KI-Wert gilt – künstliche Intelligenz erfordert hohe Rechenleistungen und damit viel Strom.
Besser sieht es nur bei dem chinesischen Elektroautoriesen BYD aus. Gegenüber dem Hoch vom Juni 2022 beträgt der Kursrückgang nur rund 28%. Dies liegt wohl daran, dass China Zugang zu moderneren Batterietechnologien hat, wegen der Luftverschmutzung in den Städten dringend auf Elektroautos angewiesen ist und auch genug Strom für diese produziert. Für den Rest der Welt – und für Anleger – könnte Toyota mit seiner weltweit führenden Hybrid-Technologie die bessere Lösung sein. Dies lässt sich auch am Aktienkurs ablesen, der 2024 etwa 26% zugelegt hat und binnen zwölf Monaten 42%. Mit dieser Performance lässt Toyota übrigens auch die Volkswagen-Vorzugsaktie weit hinter sich.