Binnen elf Handelstagen ist der US-Technologieindex Nasdaq Composite von mehr als 20.000 Punkten um rund 10% auf 18.000 Zähler zurückgefallen. Dabei ist der Index sogar unter seine 200-Tage-Linie gerutscht, was technische Analysten als Warnzeichen werten. Mehrere Titel der sogenannten Glorreichen Sieben, der Magnificent 7, welche den US-Aktienmarkt im vergangenen Jahr nach oben getrieben haben, sind zuletzt deutlich zurückgefallen. Viele spekulative Investoren setzen derzeit auf Shorts auf Tesla oder Nvidia. Große internationale Anleger steigen in den deutschen, europäischen und chinesischen Aktienmarkt ein und bauen ihre Bestände in den Mag7 deutlich ab.

Die Gegensätze sind aktuell extrem: Während der Dax gerade neue Hochs erreicht hat und MDax und Euro Stoxx 50 markante Kursgewinne erzielt haben, hat sich der Höhenflug der Mag7 in einen Absturz umgekehrt.

Überzogene Bewertungen, die noch immer extrem hoch sind, deuten darauf hin, dass sich bei den Mag7 eine Blase aufgebaut hat, die jetzt eben platzt. Gut möglich, dass die Abwärtsbewegung anhält oder sich noch verstärkt. Bei vielen Investoren kommen jetzt Ängste auf und es werden Erinnerungen an das Platzen der Dotcom-Blase wach, das vor 25 Jahren begann.

Vor allem hat die Story von höheren Wachstumsraten und dem Siegeszug der künstlichen Intelligenz (KI) unter Führung der großen amerikanischen Tech-Unternehmen Risse bekommen. Das KI-Modell von DeepSeek zeigt, dass auch chinesische Firmen KI-Anwendungen können, und das kostengünstiger als die US-Firmen. Der Höhenflug der Mag7 könnte sich daher als große Seifenblase erweisen. Und nun belastet noch der neue US-Präsident Donald Trump, der eben nicht für Freihandel steht und dessen unberechenbare Politik zu einer erhöhten Unsicherheit bei den Investoren führt. Aus seinem Amerika-Bonus wird jetzt ein Amerika-Malus.

Vor diesem Hintergrund schichten viele Investoren auch auf den lukrativen US-Anleihemarkt und auf den Geldmarkt um. Sie gehen auf Nummer sicher und haben guten Grund dazu.