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Krisenangst treibt Goldpreis an

Das Momentum des Goldpreises, aber auch Krisenängste im Zusammenhang mit den anstehenden US-Wahlen treiben den Goldpreis stark an.

Krisenangst treibt Goldpreis an

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Krisenangst treibt Goldpreis an

Von Dieter Kuckelkorn

Nun hat der Goldpreis nach einer beeindruckenden Rally bereits fast die Marke von 2.800 Dollar je Feinunze erreicht. Am Mittwoch blieb er nur wenige Dollar unter dieser Marke. Dieser Anstieg mag einige Beobachter überraschen, waren doch zuletzt die Renditen für US-Treasuries am langen Ende trotz der Zinssenkungen der US-Notenbank Federal Reserve deutlich gestiegen. Damit haben sich die Opportunitätskosten der Haltung des sich nicht verzinsenden Edelmetalls wieder erhöht.

Es muss also andere, schwerwiegende Gründe für den deutlichen Anstieg des Goldpreises geben. Zu nennen ist hier natürlich in einer führenden Position schlicht die Dynamik des Goldpreises, die viele Investoren dazu bewegt, wieder in die in den vergangenen Jahren gemiedenen Exchange-Traded Funds (ETF) auf Gold einzusteigen, weil sie befürchten, weitere Kursgewinne zu verpassen.

Wahlen im Fokus

Dies greift aber als alleinige Erklärung zu kurz, zumal sich gegenwärtig auch Bitcoin anschickt, sein Allzeithoch wieder zu erreichen. Beide Assets sind typische Vehikel, die von Anlegern verwendet werden, um Mittel in Krisensituationen in Sicherheit zu bringen. Hier rückt die Lage in den USA in den Fokus. Der laufende Wahlkampf hat die Polarisierung der beiden großen politischen Lager weiter verstärkt. Vielen Anlegern scheint es nun keineswegs mehr sicher, dass die in den Wahlen unterlegene Partei ihre Niederlage akzeptieren wird. Es könnte daraus ein gravierender Konflikt resultieren, so befürchten viele, wobei unklar ist, mit welchen Mitteln er ausgetragen würde. Aber selbst wenn es nicht dazu kommen sollte, sind die Aussichten in den USA unsicher. US-Ökonomen erwarten, dass die USA – egal, wer die Wahlen gewinnt – auf einem wenig nachhaltigen Kurs exorbitant hoher Staatsausgaben bleiben. Daher gibt es die Erwartung, dass Staatsverschuldung und Inflation wieder steigen und dass es langfristig sogar zu einer Vertrauenskrise der US-Staatsanleihen kommen könnte. Gute Gründe, um sich Gold zuzuwenden. 2.800 oder auch 3.000 Dollar müssen daher nicht das Ende der Fahnenstange sein.

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