Ab Montag, dem 18. März, ist es so weit. Dann wird die von der Deutschen Börse für ihre Dax-Familie beschlossene Anhebung der Kappungsgrenze von 10% auf 15% wirksam. Dies hat auch erhebliche Auswirkungen auf den Dax 40. Denn das Gewicht von SAP im deutschen Leitindex wird nicht mehr bei 10% gekappt, sondern dürfte, so die Berechnungen von Stifel, satte 13,6% betragen. Das ist doch deutlich mehr, als viele erwartet hatten. In den vergangenen Monaten hat die SAP-Aktie klar zugelegt und ist ein wesentlicher Treiber für die Dax-Hausse inklusive etlicher Allzeithochs gewesen. Nun wird der Softwarekonzern für den deutschen Leitindex noch wichtiger.

Der Dax ist inzwischen nicht mehr der zyklische Index, der vornehmlich von Autobauern und Chemie bestimmt wird. Vielmehr wird er von wenigen Titeln dominiert, die bis auf die Allianz mit einem Dax-Gewicht von 7,7% dem Technologiesektor zuzurechnen sind. So kommt Siemens laut Stifel auf ein Dax-Gewicht von 10%, Airbus auf 6,9% und die Deutsche Telekom auf 5,9%. Durch den Wegfall der Kappungsgrenze ist Tech für den Dax noch wichtiger geworden und auch Siemens hat jetzt wie SAP die Chance, über die frühere Begrenzung von 10% in Richtung 15% zuzulegen.

Nicht zuletzt durch die Anhebung der Kappungsgrenze kommen die fünf größten Unternehmen im Dax auf ein Gewicht von 44%. Der Leitindex wird also immer mehr von wenigen Aktien unter Führung von SAP und Siemens bestimmt. Diese sind mithin maßgeblich für das weitere Abschneiden des Dax. Und da sieht es cum grano salis gut aus. Benjardin Gärtner, Leiter Aktien bei Union Investment, sieht im Dax eine ganze Reihe von attraktiven Unternehmen mit starken Geschäftsmodellen, die die Zeichen der Zeit erkannt haben, wie zum Beispiel Siemens und SAP.

Und obwohl Tech im Dax eine immer größere Rolle spielt, ist der deutsche Leitindex noch günstig bewertet. Union Investment nennt ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 12,4, die DWS, die ihr Dax-Ziel gerade auf 18.700 Punkte angehoben hat, hat ein KGV von 12,6 errechnet.