Finanzmärkte

Dax dreht vor Nvidia-Zahlen ins Minus

Der deutsche Leitindex hat sich am Mittwoch nach anfänglichen Gewinnen mit einem moderaten Abschlag aus dem Handel verabschiedet. Während Tech-Titel gefragt waren, sah es für Autobauer nicht gut aus. Weiter im Aufwind ist dagegen der Bitcoin.

Dax dreht vor Nvidia-Zahlen ins Minus

Der deutsche Leitindex ist am Mittwoch nicht recht vom Fleck gekommen. Nachdem das Börsenbarometer am Dienstag zeitweise bis auf 18.812 Punkte und damit auf das tiefste Niveau seit Mitte September abgerutscht war, ging es im späten Dienstagshandel und auch am Mittwoch zunächst wieder aufwärts. Der Dax konnte die Gewinne aber nicht halten. Zum Handelsschluss notierte der Leitindex 0,3% niedriger bei 19.005 Zählern und damit nur knapp oberhalb der runden Marke von 19.000 Punkten.

Für geopolitische Verunsicherung und eine deutlich erhöhte Volatilität an den Märkten sorgte in den vergangenen Tagen die Entwicklung im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. „In einer Zeit, in der Schlagworte wie „Weltkrieg“ oder „Eskalation“ in den sozialen Medien ganz oben stehen, ist eine wirkliche Beruhigung der Kurse nicht zu erwarten“, sagte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst beim Broker CMC Markets. Strategen rechnen daher auch in nächster Zeit mit weiteren Kursschwankungen.

Tech-Werte stärker

Nur kurzfristig gewannen die Optimisten wieder die Oberhand an den Aktienmärkten. Vor den mit Spannung erwarteten Quartalszahlen des US-Chip-Riesen Nvidia waren besonders Tech-Werte gefragt. Im Dax zählte ein Mal mehr die Aktie von SAP zu den Gewinnern. Den Papieren fehlt nun nicht mehr viel bis zum Höchststand. Rückenwind gaben hier wohl auch starke Geschäftszahlen des britischen Software-Unternehmens Sage, dessen Aktie ebenfalls einen Sprung nach oben machte.

Auch Heidelberg Materials konnten im Dax zunächst zulegen, nachdem J.P. Morgan die Aktie in ihre Favoritenauswahl „Analyst Focus List“ aufgenommen hat. Analystin Elodie Rall ist für das kommende Jahr optimistisch für Baustoffkonzerne. Ihr Top-Favorit ist dabei Heidelberg Materials. Dennoch verlor die Aktie ihre Gewinne bis Handelsschluss wieder.

Porsche-Titel verlieren weiter

Schlechter sah es am Mittwoch für Auto-Werte aus: Die Titel der Porsche AG lagen am Dax-Ende und markierten ein Rekordtief. Seit Jahresbeginn haben die Papiere des Sportwagenbauers bereits ein Viertel an Wert eingebüßt, das macht sie zu einer der schwächsten Aktien im Leitindex. Doch auch andere Auto-Titel mussten am Mittwoch Federn lassen: Die Volkswagen-Aktie stand im Minus, nachdem Gewerkschaft und Arbeitnehmervertreter dem angeschlagenen Autobauer einen eigenen Sparvorschlag gemacht haben. Dieser soll ein Entgegenkommen sein. Gleichzeitig droht die IG Metall bei einem Festhalten an Werksschließungen dem Konzern aber mit erbitterter Gegenwehr und einem beispiellosen Arbeitskampf. 

Unter den Verlierern war am Mittwoch auch die Aktie von Rheinmetall. Nachdem die Papiere am Dienstag noch ein Rekordhoch markiert hatten, setzten am Mittwoch Gewinnmitnahmen ein. Die Aussichten für das Düsseldorfer Unternehmen bleiben gleichwohl gut. Hauck Aufhäuser Investment Banking hebt das Kursziel für die Rüstungs-Titel von 680 auf 750 Euro an. Das ist das höchste Kursziel am Markt. Die Düsseldorfer seien für den europäischen Rüstungsbedarf optimal positioniert, hieß es.

Bitcoin nahe Rekordhoch

Im SDax konnten Thyssenkrupp Nucera weiter zulegen. Das Unternehmen erzielte im vergangenen Geschäftsjahr ein etwas besseres operatives Ergebnis als prognostiziert, die Aktie legte daraufhin bereits am Dienstag zu.

Ebenfalls im Aufwind blieb der Bitcoin. Nachdem die Cyberdevise am späten Dienstagabend erstmals über die Marke von 94.000 Dollar geklettert war, blieb sie am Mittwoch mit 93.280 Dollar in Reichweite des neuen Allzeithochs. „Entscheidender Katalysator für die Rally ist und bleibt die Aussicht auf ein kryptofreundliches US-Staatsoberhaupt und die damit im Zusammenhang stehende Hoffnung auf eine Lockerung der regulatorischen Daumenschrauben im kommenden Jahr“, sagte Timo Emden vom Analysehaus Emden.