Märkte am Mittag

Das bewegt die Börsen am Freitag

Die Unsicherheit ist zurück: Seine Gewinne vom Donnerstag hat der Dax wieder größtenteils abgegeben. Adidas und Puma leiden unter einer schwachen Prognose von Nike.

Das bewegt die Börsen am Freitag

Dax wieder im Rückwärtsgang: Der Dax hat am Freitag seine Vortagesgewinne größtenteils wieder abgegeben. Eine gekappte Umsatzprognose von Nike mit negativen Folgen für die Kurse deutscher Sportartikelhersteller sowie die weiterhin fragile Lage beim chinesischen Immobilienkonzern Evergrande mahnten die Anleger zur Vorsicht. Gegen Mittag verbuchte der deutsche Leitindex ein Minus von 0,7% auf 15.543 Punkte, womit er auf Wochensicht derzeit aber noch auf einen Gewinn von 0,3% zusteuert. Der MDax verlor am Freitag bislang 0,4 Prozent auf 35.329 Zähler. Der Leitindex der Eurozone, der EuroStoxx 50, verzeichnete einen Abschlag von 0,7%. Das am Vormittag veröffentlichte Ifo-Geschäftsklima belastete den Dax nicht nachhaltig. Deutschlands wichtigstes Konjunkturbarometer war gegenüber dem Vormonat um 0,8 Punkte auf 98,8 Zähler gefallen und damit etwas stärker als von Analysten erwartet. Es war zudem der dritte Rückgang in Folge, was Experten für gewöhnlich als konjunkturellen Wendepunkt deuten.

Kräftige Kursgewinne in den USA: An der Wall Street haben sich die Anleger am Donnerstag erneut risikofreudig gezeigt. Die wichtigsten Aktienindizes bauten ihre Vortagesgewinne deutlich aus. Der Leitindex Dow Jones Industrial stieg um 1,5% auf 34.765 Punkte und steuert damit nun auf ein Wochenplus zu. Für den S&P 500 ging es am Donnerstag um 1,2% auf 4449 Zähler nach oben. Der Nasdaq 100 gewann 0,9% auf 15.317 Punkte.

Nikkei deutlich im Plus: In Asien legten die wichtigsten Aktienmärkte am Freitag zu. Besonders hoch fallen die Gewinne in Japan aus, nachdem dort am Donnerstag wegen eines Feiertags nicht gehandelt wurde. Der Leitindex Nikkei-225 stieg um 2% auf 30.249 Punkte. Damit bügelte der Nikkei die bisherigen Verluste der Handelswoche fast wieder aus. In China zog der CSI-300-Index zuletzt 0,3% an und steuert damit auf ein leichtes Wochenplus zu. Leicht nach unten ging es am Aktienmarkt der Sonderverwaltungszone Hongkong. Der Hang-Seng-Index büßte rund 0,1% ein – auf Wochensicht liegt der Index damit knapp 2% im Minus.

Eurokurs stabil: Der Euro hat am Freitag vor neuen Stimmungsdaten aus Deutschland über der Marke von 1,17 Dollar notiert. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,1735 Dollar und damit in etwa so viel wie am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag auf 1,1715 Dollar festgesetzt.

Ölpreise steigen weiter: Die Ölpreise haben am Freitag ihre Aufschläge der vergangenen Tage leicht ausgebaut. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 77,42 Dollar. Das waren 17 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um acht Cent auf 73,38 Dollar. Nordseeöl kostet derzeit so viel wie letztmalig vor etwa zwei Monaten, US-Erdöl rangiert auf einem einmonatigen Höchststand.

Majorel bei Börsengang am unteren Ende der Preisspanne: Bertelsmann nimmt mit dem Börsengang des Call-Center-Betreibers Majorel in Amsterdam 380 Mill. Euro ein. Die 23 Millionen Aktien würden zu je 33 Euro zugeteilt und damit nahe dem unteren Rand der Preisspanne, die von 32 bis 39 Euro reichte, teilte der Gütersloher Medienkonzern mit. Zusammen bringen Bertelsmann und der marokkanische Partner Saham 23 Prozent an der Luxemburger Tochter an die Börse und erlösen damit 759 Mill. Euro. Majorel wird beim Börsengang mit 3,3 Mrd. Euro bewertet.

Evergrande beansprucht „Gnadenfrist“: Der angeschlagene Immobilienentwickler hat offenbar eine wichtige Zahlungsfrist verstreichen lassen. Der Termin für die Zahlung von 83,5 Mill. Dollar an Anleihezinsen am Freitag verstrich, ohne dass sich Evergrande dazu äußerte oder Zahlungen an Anleihegläubiger bekannt wurden. Für das hoch verschuldete Unternehmen beginnt nun eine 30-tägige Nachfrist, nach der es offiziell in Verzug geraten würde.

Nike verfehlt Wachstumserwartungen: Corona-bedingte Produktionsausfälle bei Nike haben am Freitag auch die Kurse der beiden deutschen Sportartikelhersteller Adidas und Puma in Mitleidenschaft gezogen. Nachdem die Papiere von Nike am Vorabend im nachbörslichen Handel an der Nasdaq fast 4%v eingebüßt hatten, ging es für Adidas am Freitagvormittag um 2,7 % abwärts. Die jüngst in den Dax aufgerückten Puma-Aktien verloren 1,5%. Nike wird von der monatelangen Schließung seiner Fabriken in Vietnam wegen strikter Corona-Maßnahmen gebremst. Zwar stieg der Umsatz im ersten Quartal 2021/22 (per Ende August) währungsbereinigt um 12% auf 12,25 Mrd. Dollar. Doch Analysten hatten im Schnitt mit 12,46 Mrd. gerechnet.

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