Das bewegt die Börsen am Mittwoch
Warten auf die Fed: Am deutschen Aktienmarkt haben sich die Anleger am Mittwoch vor den geldpolitischen Signalen der US-Notenbank Fed wieder etwas vorgewagt. Der Leitindex Dax gewann in der ersten Handelsstunde noch 0,26% auf 15.389 Punkte. Zeitweise hatte er sogar die seit Wochenbeginn verbuchten Verluste fast komplett aufgeholt. Gegen Mittag pendelt der Dax um 15.400 Punkte.
Auch der MDax präsentiert sich am Mittwoch freundlich mit plus 0,39& auf 35.123 Zähler. Der europäische Leitindex EuroStoxx 50 gewann knapp 0,5%. Die Sorgen um den vom Kollaps bedrohten chinesischen Immobilienkonzern Evergrande belasteten die Kurse am Mittwoch zunächst kaum weiter. Nach eigenen Angaben verschaffte sich Evergrande inzwischen etwas Luft, indem eine Vereinbarung mit inländischen Gläubigern zur Zahlung von Zinsen für eine Anleihe mit Fälligkeit am Donnerstag getroffen wurde.
Kaum Bewegung in den USA: Angesichts robuster Konjunkturdaten hat sich die Wall Street nach der Talfahrt zu Wochenbeginn ein wenig stabilisiert. Die wichtigsten Indizes schlossen am Dienstag kaum verändert. Für etwas Erleichterung sorgte, dass das chronische Defizit in der US-Leistungsbilanz im zweiten Quartal gegenüber dem Vorquartal weniger stark gestiegen war als von Analysten erwartet. In der Baubranche nahm die Zahl der neu begonnenen Wohnungsbauten zudem stärker zu als gedacht, ferner legte die Zahl der Baugenehmigungen unerwartet und deutlich zu. Der Leitindex Dow Jones Industrial war zunächst um rund 1% gestiegen, bevor er wieder an Schwung verlor und 0,15 Prozent im Minus bei 33.919,84 Punkten schloss. Zu Wochenbeginn hatte der Dow noch rund 1,8% eingebüßt. Insbesondere die Angst der Anleger vor dem kriselnden chinesischen Immobiliensektor hatte die Kurse weltweit auf Talfahrt geschickt. Der S&P 500 gab am Dienstag um 0,08% auf 4354,19 Zähler nach. Der Nasdaq 100 legte um 0,1% auf 15.027,77 Punkte zu.
Kursabschläge in Asien: In Asien haben die wichtigsten Aktienmärkten am Mittwoch nachgegeben. Der japanische Leitindex Nikkei-225 büßte kurz vor Handelsende 0,5% ein und baute damit die Verluste vom Vortag aus. In China gab der CSI-300-Index nach der feiertagsbedingten Pause von zwei Handelstagen zuletzt knapp 1% nach. Leicht nach oben ging es dagegen in Hongkong. Der Hang-Seng-Index legte zuletzt 0,5% zu.
Anleihen im Minus: Deutsche Bundesanleihen sind am Mittwoch mit leichten Kursverlusten in den Handel gestartet. Am Morgen fiel der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,03% auf 171,58 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen betrug minus 0,31%. In anderen Euroländern fiel die Eröffnung ähnlich ruhig aus.
Stabiler Eurokurs: Der Euro notiert am Mittwochmorgen weiter über der Marke von 1,17 Dollar. Im frühen Handel kostete die Gemeinschaftswährung 1,1725 Dollar und damit in etwa so viel wie am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag auf 1,1738 Dollar festgesetzt.
Leichtes Plus beim Öl: Die Ölpreise sind am Mittwoch im frühen Handel moderat gestiegen. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 75,24 Dollar. Das waren 88 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg in ähnlichem Ausmaß auf 71,37 Dollar.
Traton warnt vor Absatzdelle: Der Lkw-Hersteller bekommt den Chipmangel zu spüren und stimmt auf einen Verkaufsdämpfer in der zweiten Jahreshälfte ein. Traton-Aktien gaben bis zu 4,4% nach. Der Absatz von Traton dürfte im dritten Quartal deutlich niedriger ausfallen als geplant, teilte die Volkswagen-Tochter am Mittwoch mit. Auch für das vierte Quartal werde mit einer ähnlichen Entwicklung gerechnet. Eine Prognose für die Zeit danach könne nicht gegeben werden, hieß es weiter. Vor allem der Anstieg der Corona-Infektionen in Malaysia und der anschließende Lockdown habe die Versorgung mit Chips deutlich erschwert, erklärte Traton. “Doch in den weltweiten Lieferketten mangelt es derzeit nicht nur an Halbleitern, es fehlen auch zahlreiche weitere Produkte”, sagte Traton-Chef Matthias Gründler. Von den Engpässen seien alle Marken betroffen, allerdings in unterschiedlichem Ausmaß. Zu Traton gehören die Marken Scania, MAN, VW Nutzfahrzeuge und Navistar.
Toast-IPO an der Wall Street: Der Restaurant-Softwareanbieter Toast strebt eine Bewertung von 20 Mrd. Dollar bei seinem Börsengang am Mittwoch in New York an. Es seien 21,7 Mill. Aktien zu 40 Dollar verkauft worden, teilte Toast mit. Damit nimmt die Firma, deren Anwendungen in mehr als 48.000 Restaurants genutzt werden, fast 870 Mill. Dollar ein. Das ist deutlich mehr als erwartet wurde. Zunächst hatte das 2011 gegründete Unternehmen die Preisspanne auf 34 bis 36 Dollar angehoben. Toast hilft Restaurants ihre über das Internet eingehenden Bestellungen zu bearbeiten, ein Liefernetzwerk zu betreiben und verschiedene Bezahlmöglichkeiten zu integrieren. Essenslieferdienste wie DoorDash, Uber Eats und Grubhub boomen in der Corona-Krise.