Der Dax tut sich weiter schwer
Der Dax hat zum Auftakt in die verkürzte Handelswoche vor Ostern Verluste verbucht. Seinen Zickzack-Kurs seit Mitte der vergangenen Woche setzte der deutsche Leitindex fort. Dabei hat bisher die runde Marke von 14.000 Punkten Bestand, während es über 14.300 Punkte in den zurückliegenden Tagen kaum hinausging. Der Abwärtstrend, so schreiben die Charttechnik-Analysten der HSBC, bleibe vorherrschend.
Gegen Montagmittag sank der Dax um 0,63% auf 14.194 Punkte. Der MDax gab um 0,29% auf 30.742 Zähler nach. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stand 0,3% tiefer.
Vor allem die Technologiewerte waren im US-Handel am Freitag wieder unter Verkaufsdruck geraten. Die Straffung der Geldpolitik dämpfe weiter die Risikofreude der Anleger, hieß es bei der Credit Suisse. Eine weitere Belastung kam am Morgen aus Asien. Dort standen die chinesischen Aktienmärkte unter Druck, da die Konjunktursorgen vor allem angesichts der Covid-Ausbrüche zunehmen.
Die Wahl in Frankreich sorgt zudem weiter für politische Verunsicherung. Im Nachbarland kommt es am 24. April zu einer Stichwahl zwischen dem liberalen Präsidenten Emmanuel Macron und der Rechten Marine Le Pen um das höchste Staatsamt. Bei einem Sieg Le Pens würde die seit Jahrzehnten enge Zusammenarbeit zwischen Berlin und Paris schwieriger, gilt Le Pen doch als Euro-Skeptikerin. Die Devisenexperten der Commerzbank hielten jedoch am Morgen als positive Nachricht fest, dass Macron nach der ersten Runde einen deutlichen Vorsprung vor seiner Herausforderin habe, was angesichts der Umfragen nicht sicher gewesen sei.
Mit Hellofresh, Delivery Hero und Zalando waren die schwächsten Dax-Werte des laufenden Jahres auch am Montag die Schlusslichter im deutschen Leitbarometer. Hellofresh etwa fielen um 5,5%. Experte William Woods vom Analysehaus Bernstein hält die hohen Rabatte und Marketingaufwendungen des Kochboxenversenders für problematisch.
Im Dax vorne lagen mit Munich Re, Allianz SE und Hannover Rück drei Versicherer mit Kursaufschlägen von bis zu 1,4%. Auch europaweit verzeichneten Versicherer Gewinne, der Sektor nahm wieder Kurs auf ein Hoch seit Mitte Februar. Hauptursache für den neuerlichen Auftrieb sind die steigenden Kapitalmarktzinsen, dank derer die Gewinne von Finanzkonzernen profitieren.
Umstufungen bewegten einige Papiere, etwa die des Spezialanlagenbauers Aixtron . Sie gewannen im MDax nach einer Hochstufung auf „Outperform“ durch Exane BNP Paribas mehr als 6%.
Rheinmetall rückten mit einem Plus von ebenfalls mehr als sechs Prozent wieder näher an ihr Mitte vergangener Woche erreichtes Rekordhoch heran. Die britische Armee erhält vom Düsseldorfer Rüstungskonzern weitere 100 Radpanzer des Typs Boxer. Die zusätzlichen Fahrzeuge sollen ab 2024 ausgeliefert werden.
Papiere aus der Medienbranche wie Ströer und ProSiebenSat.1 gerieten unter Druck. Analystin Lisa Yang von Goldman Sachs äußerte sich skeptisch zu den Werbebudgets der Kunden im zweiten Halbjahr und stufte Ströer, ProSiebenSat.1 und RTL ab. Ströer verloren mehr als vier Prozent.
Die Aktien des Solar- und Windparkbetreibers Encavis fielen nach ihrer jüngsten Rally zurück mit einem Minus von rund viereinhalb Prozent. Die Analysten von Barclays stuften die Papiere ab, eine Verschnaufpause sei angesagt. Anleger nahmen Gewinne mit.