Bulb-Gründer landet sanft bei Giant Ventures
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Hayden Wood (38) ist sanft gelandet. Der Gründer des gescheiterten Energieanbieters Bulb fing als Venture Partner bei der Risikokapitalgesellschaft Giant Ventures an, in deren Beirat Gordon Browns Außenminister David Miliband und der Ex-BP Chef John Browne sitzen. Er kennt sich in der Venture-Capital-Szene aus. Zu seinen Investoren gehörten Yuri Milners Risikokapitalgesellschaft DST Global, Jamjar Investments und der Hedgefonds Magnetar.
Das von Amit Gudka und ihm gegründete Unternehmen war nach einem rasanten Anstieg der Gaspreise schon vor dem Krieg in der Ukraine kollabiert und unter ein Special Administrative Regime (SAR) gestellt worden (vgl. BZ vom 25.11.2021). Seine Investoren wollten kein zusätzliches Kapital einschießen. Bulb hatte ihre Einkaufspreise nicht ausreichend abgesichert – eine beliebte Vorgehensweise, die sich für Energieanbieter auszahlt, solange die Preise fallen. Am Ende musste die britische Regierung 1,7 Mrd. Pfund einschießen, um sicherzustellen, dass bei den Kunden der Gesellschaft das Licht den Winter über an bleibt. Bislang wurde kein Käufer für Bulb gefunden. Angeblich hatten die British-Gas-Mutter Centrica und Masdar aus den Vereinigten Arabischen Emiraten Interesse gezeigt. Zuletzt war Medienberichten zufolge Octopus Energy als einziger Bieter verblieben. Wood bezog dem „Telegraph“ zufolge auch nach dem ersten staatlichen Bail-out seit der Finanzkrise ein Gehalt von 250 000 Pfund. Er rechtfertigte das vor Abgeordneten damit, dass er beim Weiterbetrieb der Gesellschaft half.
Wie „Sifted“ berichtet, geht der Titel Venture Partner oft an Profis, die in begrenztem Umfang für eine Risikokapitalgesellschaft arbeiten, während sie ihre nächsten Karriereschritte vorbereiten. Wood sagte dem Fachinformationsdienst, dass er mit Giant Ventures ein neues Unternehmen aufbauen wolle – „etwas am Schnittpunkt von Technologie, Klima und Immobilien“.