Softbank als Finanzier

Milliarden-Jongleur Son leitet KI-Projekt „Stargate“

Mit dem Stargate-Projekt positioniert der visionäre Tech-Investor Masayoshi Son seine Softbank Group in die Top-Riege der Konzerne für künstliche Intelligenz.

Milliarden-Jongleur Son leitet KI-Projekt „Stargate“

Der Auftritt an der Seite von Donald Trump und die eigene kurze Rede vom Pult des Präsidenten zum offiziellen Start des „Stargate Project“ mit Investitionen von 500 Mrd. Dollar bis 2029 waren ganz nach dem Geschmack von Masayoshi Son. Mit 1,70 Meter war der Japaner der Körpergröße nach der kleinste neben Trump, Oracle-Chef Larry Ellison und OpenAI-CEO Sam Altman. Aber in der Sache überragte Son die anderen drei: Er wird das „Stargate Project“ führen und seine Softbank Group die ersten 100 Mrd. Dollar für den Ausbau der KI-Infrastruktur in den USA beschaffen. Damit kommt der 67-jährige Tech-Investor seinem persönlichen Ziel näher, eine „künstliche Superintelligenz zu realisieren, die tausendmal intelligenter ist als der Mensch“.

Witzeleien mit Präsident Trump

Bei einem Auftritt mit Trump im Dezember in dessen Club in Mar-a-Lago hatte Son bereits verkündet, innerhalb von vier Jahren 100 Mrd. Dollar in US-Projekte mit Schwerpunkt KI zu investieren. Nun wird klar, wofür das Geld fließen soll. Das „Stargate“-Konsortium deckt die ganze KI-Lieferkette ab: Nvidia liefert die Grafikprozessoren für das KI-Training, OpenAI übernimmt die Abstimmung mit KI-Modellen, Oracle entwirft und betreibt die Datenzentren, Microsoft sorgt für die Software-Integration und Softbank kümmert sich um die Finanzen. Auf der Pressekonferenz an der Seite des Präsidenten meinte Son, „Stargate“ sei „der Beginn des goldenen Zeitalters von Amerika“. Die ersten 100 Mrd. Dollar würden „sofort“ fließen. Schelmisch fügte er hinzu, er habe seine Investitionssumme tatsächlich erhöht – Trump hatte im Dezember scherzhaft eine Verdopplung auf 200 Mrd. Dollar gefordert, nun sollen es sogar 500 Mrd. Dollar werden.

Seitenhiebe von Elon Musk

Elon Musk, Chef des OpenAI-Konkurrenten X.AI, behauptete auf seiner Plattform X: „Sie haben eigentlich gar kein Geld. Softbank hat weit unter 10 Mrd. Dollar gesichert.“ Das wisse er aus zuverlässiger Quelle, schrieb Musk. Doch als Finanzjongleur ist Son nicht zu unterschätzen. Softbank gehören 90% des Chip-Designers Arm mit 163 Mrd. Dollar Börsenwert. Seit seinem Vision Fund hat Son auch gute Drähte zu Investoren im Nahen Osten. Dass der Tech-Fonds MGX aus den Vereinigten Arabischen Emiraten beim „Stargate“-Start bereits mit an Bord ist, geht möglicherweise auch auf Sons Konto.

mf Tokio

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