Thyssenkrupp will die grüne Transformation des Stahlgeschäfts mit einer prominenten Neubesetzung im Aufsichtsrat sowie mit einer Vorstandserweiterung angehen. Ne­ben Elke Eller, der früheren Personalvorständin der Tui AG, ist der ehemalige SPD-Vorsitzende und Ex-Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel in das Kontrollgremium der an­geschlagenen Sparte berufen worden, teilte der Konzern mit. Eller und Gabriel folgen auf Franz Bartscherer und Diethard Bergers, die ihre Mandate aus persönlichen Gründen niederlegen.

Bei der konstituierenden Sitzung sei Gabriel zugleich als neuer Vorsitzender gewählt worden, hieß es weiter. Der 62-Jährige gab sich hinsichtlich der vor ihm stehenden Aufgaben optimistisch: „In den kommenden Monaten und Jahren stehen wegweisende Entscheidungen mit wirtschaftlicher, industriepolitischer und umweltbezogener Relevanz an“, sagte er. Nirgendwo könne man exemplarisch so überzeugend zeigen wie im Stahl, dass wirtschaftlicher Erfolg und Nachhaltigkeit in der Klimapolitik in Deutschland zusammengebracht werden.

Der Vorstand der Stahlsparte soll zugleich von vier auf fünf Mitglieder erweitert werden, wie der Konzern darüber hinaus mitteilte. So soll Heike Denecke-Arnold ab dem 1. Mai 2022 in der obersten Führungsebene als Chief Operating Officer die Produktionsbereiche und somit das ge­samte Feld von der Eisen- und Stahlproduktion bis zu den Veredelungsstufen sowie die Bereiche Qualität und Logistik verantworten. Denecke-Arnold ist promovierte Ingenieurin und seit 1999 in verschiedenen Funktionen bei Thyssenkrupp tätig. Derzeit ist sie noch Chefin bei Thyssenkrupp Hohenlimburg.

Die Transformation selbst soll in einem eigenen Ressort gebündelt und vom Technologievorstand Arnd Köfler verantwortet werden. Thyssenkrupp hat sich bis zum Jahr 2045 eine klimaneutrale Stahlproduktion vorgenommen.