Märkte

Starker Anstieg des Ölpreises erwartet

Branchenkenner gehen von einem weiteren starken Anstieg des Ölpreises aus. Derweil steigen die Renditen europäischer Staatsanleihen auf Mehrjahreshochs.

Starker Anstieg des Ölpreises erwartet

ku Frankfurt

Am Ölmarkt gibt es immer mehr Stimmen, die von einem weiteren starken Anstieg der Notierungen ausgehen. So geht jetzt Jeremy Weir, Chief Executive des bedeutenden Rohstoffhändlers Trafigura, davon aus, dass der Brent-Ölpreis bis auf 150 Dollar je Barrel klettern könnte. Am Donnerstag kletterte die Notierung der Nordseesorte trotz eines Berichts über steigende Lagerbestände in den USA um weitere 2,8% auf 124 Dollar je Barrel. Zu Beginn des Ukraine-Kriegs war der Brent-Ölpreis kurzzeitig bis auf rund 140 Dollar gestiegen – ein Niveau, das die Analysten von Goldman Sachs für die kommenden Monate auch wieder erwarten.

Angeheizt wird die Krise am Ölmarkt durch das Ölembargo der Europäischen Union gegen Russland, mit dem die EU auf bis zu 3 Mill. Barrel an russischem Öl verzichtet. Gleichzeitig hat am Mittwoch aber Souhail al-Mazrouei, Energieminister der Vereinigten Arabischen Emirate, gewarnt, dass die Bemühungen des Kartells Opec plus, die Produktion zu steigern, bislang wenig erfolgversprechend seien. Die freie Kapazität der Opec plus wird auf weniger als 1 Mill. Barrel pro Tag (bpd) geschätzt, das sind weniger als 1% der weltweiten Nachfrage.

Der Dax hat am Tag vor der Zinssitzung der Europäischen Zentralbank Schwäche gezeigt. Er gab um 0,8% auf 14446 Punkte nach. Händler sagten, die Marktteilnehmer hielten sich wegen der Aussicht auf weiter steigende Zinsen und einer erwarteten schwachen Konjunkturentwicklung zurück. Vor der EZB-Sitzung haben die europäischen Staatsanleihezinsen neue mehrjährige Höchststände erreicht. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen erreichte 1,37% und damit das höchste Niveau seit acht Jahren.

Konjunkturdaten haben am Mittwoch den Euro gestützt. Er legte um 0,4% auf 1,0736 Dollar zu. Das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone ist in den ersten drei Monaten des Jahres gegenüber dem Vorquartal überraschend stark um 0,6% gestiegen.

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