Private Equity

Ambienta verdoppelt Assets under Management

Mehr als 50 Investments hat Ambienta bislang im Private-Equity-Bereich getätigt, nun haben die Italiener ihren bislang größten Fonds geschlossen: Der Ambienta Fund IV schließt bei 1,55 Mrd. Euro.

Ambienta verdoppelt Assets under Management

Von Sabine Reifenberger, Frankfurt

Dem Investor Ambienta zufolge betrug die aktive Vermarktungszeit bis zum ersten und finalen Closing weniger als sechs Monate. Die Nachfrage habe das Fundraising-Ziel „deutlich“ übertroffen: „Wir hätten mehr als die dreifache Summe platzieren können“, sagt Ambienta-Gründer und Managing Partner Nino Tronchetti Provera.

Mit 1,55 Mrd. Euro ist der vierte Fonds mehr als doppelt so groß wie der Vorgänger Ambienta Fund III aus dem Jahr 2018, der es auf 635 Mill. Euro brachte. Die ersten beiden Vehikel waren mit 323,5 Mill. Euro (Fund II, 2014) und 217 Mill. Euro (Fund I, 2009) nochmals deutlich kleiner. Neben den Aktivitäten im Bereich Private Equity hat Ambienta auch Fonds an den öffentlichen Finanzmärkten aufgelegt. Insgesamt kommen die Italiener nun auf Assets under Management von rund 3 Mrd. Euro und damit doppelt so viel wie vor dem Closing des vierten Fonds.

Derzeit investiert Ambienta noch Mittel aus dem Ambienta Fund III, der Tronchetti Provera zufolge derzeit zu rund 80 Prozent investiert ist. Weitere Transaktionen, darunter auch kleinere Add-ons, sollen in den kommenden Monaten folgen. Voraussichtlich von 2023 an soll es die ersten Investments aus dem Ambienta Fund IV geben.

Inhaltlich fokussieren sich die Italiener auf das Thema Nachhaltigkeit. Potenzielle Portfoliounternehmen sollen „in ihrer jeweiligen Branche positive Umweltveränderungen be­wirken“, so die Eigendarstellung. Dies könne geschehen, indem sie mit ihren Produkten oder Dienstleistungen die Ressourceneffizienz oder den Um­weltschutz verbessern. Dies bewertet Ambienta anhand einer eigenen Umweltverträglichkeitsanalyse. In Deutschland investierte Ambienta in der Vergangenheit beispielsweise in das Unternehmen Oskar Nolte, das umweltfreundliche Holzlacksysteme herstellt. 2018 reichte Ambienta die Beteiligung nach rund drei Jahren Haltedauer an die Hamburger Indus­trieholding Peter Möhrle Holding weiter.

Bislang haben die Italiener im Bereich Private Equity 53 Investments getätigt. Der bei weitem überwiegende Teil waren proprietäre Deals. Zuletzt kam in dieser Woche das Unternehmen Holweg Weber ins Portfolio, das Maschinen für Papierverpackungen herstellt. Die Equity Tickets bei Investments liegen laut Tronchetti Provera meist bei 50 bis 100 Mill. Euro, hinzu kämen kleinere Add-ons.

Die Kapitalzusagen für Fund IV stammen unter anderem von Fonds, Versicherungen, Banken, gemeinnützigen Einrichtungen, Stiftungen, Dachfonds und Family Offices. Zu etwas mehr als der Hälfte sind bereits bekannte Investoren in dem neuen Vehikel engagiert, doch auch neue Geldgeber hat Ambienta an Bord geholt. Dabei spielte auch die regionale Verteilung eine Rolle: „Bei unserem Ambienta Fonds III hatten wir noch keine asiatischen Investoren“, erklärt Tronchetti Provera. Nun stehe Asien für etwa 10% des Fonds.

Insgesamt stammen Ambienta zufolge rund 55% der Investoren aus EU-Ländern. Etwa 20% kommen aus weiteren Ländern Europas, der Rest der Investitionszusagen verteilt sich auf die USA, Kanada, Südamerika und Asien. Global Placement Agent bei der Auflage des Ambienta Fonds IV war die Beratungsfirma Campbell Lutyens. Goodwin Procter sowie McDermott Will & Emery waren als Fondsberater für Ambienta tätig.

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