E-Commerce

Barclay-Familie reanimiert Very-Börsenpläne

Eigentlich sollte das E-Commerce-Imperium der Barclays schon im vergangenen Jahr aufs Parkett gebracht werden. Doch machte die Familie einen Rückzieher. Nun werden die Pläne offenbar wiederbelebt.

Barclay-Familie reanimiert Very-Börsenpläne

hip London

Die Barclay-Familie hat der „Sunday Times“ zufolge ihre Pläne für einen Börsengang ihres E-Commerce-Imperiums Very Group wiederbelebt. Wie das Blatt berichtet, wurden Führungskräften Anreize geboten, die kommenden Jahre an Bord zu bleiben. Die Barclays hofften, das Initial Public Offering Mitte 2023 über die Bühne zu bringen. Sie wollten das Geschäft, das während der Pandemie erhebliches Umsatzwachstum verzeichnete, eigentlich schon im vergangenen Jahr aufs Parkett bringen. Sky News zufolge hatte die Familie bereits Barclays, Morgan Stanley und die UBS dafür mandatiert. Doch schreckte sie davor zurück, nachdem sich mit Blick auf die hohen Bewertungen von Technologieunternehmen Nervosität breitmachte. Zuvor war ein Verkauf an Finanzinvestoren daran gescheitert, dass keiner der Interessenten die geforderten 3 Mrd. Pfund auf den Tisch legen wollte. Mittlerweile sind die Aktienkurse von börsennotierten Rivalen wie AO.com oder Asos erheblich unter Druck geraten. Ob die nun erhoffte Bewertung von 4 Mrd. Pfund erreicht werden kann, ist mehr als fraglich.

Die von Henry Birch geführte Very Group ging aus Littlewoods hervor. Die Barclay-Zwillinge David und Frederick, denen auch das Luxushotel Ritz und die konservative Tageszeitung „Daily Telegraph“ gehören, hatten den Versandhändler 2002 für 750 Mill. Pfund erworben. Sie führten ihn drei Jahre später mit ihrem Home-Shopping-Konglomerat Shop Direct (Great Universal Stores) zusammen. Das Rebranding unter dem Namen The Very Group erfolgte erst 2019.