Intralogistik

Kion verabschiedet sich von Jahreszielen

Der Frankfurter Intralogistikkonzern Kion folgt dem Beispiel seines Hamburger Konkurrenten Jungheinrich und schlägt angesichts der Folgen der Corona-Pandemie und des Krieges in der Ukraine nun deutlich vorsichtigere Töne bei der Voraussage über den weiteren Geschäftsverlauf an.

Kion verabschiedet sich von Jahreszielen

kro Frankfurt

Der Frankfurter Intralogistikkonzern Kion folgt dem Beispiel seines Hamburger Konkurrenten Jungheinrich und schlägt angesichts der Folgen der Corona-Pandemie und des Krieges in der Ukraine nun deutlich vorsichtigere Töne bei der Voraussage über den weiteren Geschäftsverlauf an. Die politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten machten eine Beurteilung der Entwicklung der Kion Group im Gesamtjahr derzeit nicht möglich, teilte das MDax-Unternehmen mit. Der Vorstand habe daher beschlossen, die Anfang März veröffentlichte Prognose für 2022 für den Konzern und seine operativen Segmente zurückzuziehen.

Im weiteren Jahresverlauf soll nun eine neue Prognose aufgestellt werden. Mit Blick auf das erste Quartal zeichne sich bereits ab, dass das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) wesentlich unter dem Vorjahreswert von 215 Mill. Euro, aber innerhalb der derzeitigen Erwartungen des Kapitalmarktes liegen werde, heißt es weiter. Voraussichtlich werde hier ein Wert in der Größenordnung des vierten Quartals 2021 erzielt werden.

Wegen der Materialverteuerungen und Lieferkettenproblemen war das bereinigte Ebit im Schlussquartal um fast 18 % auf gut 150 Mill. Euro eingebrochen. Am Markt liegen die Konsensschätzungen für das erste Quartal derzeit leicht darüber. Für das Gesamtjahr hatte sich Kion noch Anfang März, genau eine Woche nach Ausbruch des Kriegs in der Ukraine, vorgenommen, beim bereinigten Ebit die Milliardenmarke zu durchbrechen. Schon damals hatten Analysten mit mehr Vorsicht gerechnet. Der Rückzieher kommt für Beobachter daher nun nicht überraschend. Einige Analysten senkten dennoch ihr Kursziel für die Aktie, die im Tagesverlauf zeitweise um fast 3 % nachgab, aber deutlich erholt mit 59,86 Euro (–1%) schloss.