London will goldene Aktie bei AKW-Neubau
hip London
Der britische Wirtschaftsminister Kwasi Kwarteng will sich beim geplanten AKW-Neubau Sizewell C in Suffolk eine goldene Aktie sichern. Damit könnte die britische Regierung eingreifen, wenn Entscheidungen der Betreiber aus ihrer Sicht eine Gefahr für die nationale Sicherheit des Landes darstellen. Bislang sind das der französische Staatskonzern Électricité de France (EDF) und der chinesische Staatsbetrieb China General Nuclear Power Group (CGN). Medienberichten zufolge ist London daran interessiert, die Volksrepublik aus dem auf 20 Mrd. Pfund geschätzten Projekt hinauszudrängen. Deshalb kündigte sie an, sich mit 20 % zu beteiligen (vgl. BZ vom 28. März). EDF hält ebenfalls 20 %. Um Pensionskassen und Infrastrukturfonds dazu zu bewegen, die restlichen 60 % der Baukosten zu schultern, sollen sie bereits über die Stromrechnung an die Verbraucher weitergereicht werden können, wenn das AKW noch gar nicht in Betrieb ist. Ein ähnliches Modell kam bei der Modernisierung der Londoner Abwasserentsorgung zum Einsatz.
Allerdings bauen EDF und CGN weiter an Hinkley Point C, dem ersten Neubau, der seit zwei Jahrzehnten in Angriff genommen wurde. Er soll bis zu 7 % des Strombedarfs decken. Allerdings steigen die Kosten unaufhaltsam, während sich die Fertigstellung immer weiter verzögert. Ursprünglich sollten die Briten schon 2017 ihre Weihnachtstruthähne mit Strom aus Hinkley Point C zubereiten können. Sizewell C ist eine Kopie von Hinkley Point C.