Mediaset will spanische Tochter schlucken
bl Mailand
Der italienische Medienkonzern Media for Europe (MFE), besser bekannt unter seinem früheren Namen Mediaset, will für insgesamt 800 Mill. Euro die 44,3% der börsennotierten spanischen Tochter Mediaset España Comunicacion SA übernehmen, die er noch nicht kontrolliert. Das Kaufangebot über 5,631 Euro pro Aktie bedeutet einen Aufschlag von 12,1% gegenüber dem Schlusskurs vom 11. März. Den Minderheitsaktionären werden 4,4 MFE-Aktien und 1,860 Euro je Titel in bar angeboten. Anders als beim ersten Übernahmeversuch 2019, der eine Fusion mit der spanischen Tochter vorgesehen hatte, aber gerichtlich untersagt worden war, wählt Media for Europe diesmal eine andere Variante. Die Laufzeit für das Angebot beträgt drei Wochen. Maximal sollen 624,435 Millionen neue Aktien ausgegeben werden. Die Barkomponente beträgt rund 258,1 Mill. Euro. Als Berater fungieren Unicredit-BofA, wobei die HVB-Mutter „Sole Lender“ ist. MFE beziffert die Synergien nach vier Jahren auf 55 Mill. Euro. Das ist nur etwa halb so viel wie bei der Offerte von 2019. Die operativen Aktivitäten von Mediaset España sollen, genauso wie der steuerliche Sitz, in Spanien verbleiben. Laut CEO Pier Silvio Berlusconi erhöht die Operation die Mittel des Unternehmens. Die geplante Übernahme sei ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer paneuropäischen Gruppe. Damit werde das internationale Wachstum beschleunigt. Er betonte, dass MFE weiter in ProSiebenSat.1 investieren werde. Erst vor wenigen Tagen hatten die Italiener bekannt gegeben, mehr als 25% der Stimmrechte bei der deutschen Senderfamilie zu kontrollieren. MFE strebt die Bildung einer europäischen Senderfamilie an. Der Aktienkurs gab am Mittwoch um 4,26% auf 1,12 Euro nach.