Private Equity

Milliardärsfamilie Fischer kauft Anteile an DKV Mobility von CVC zurück

DKV Mobility kommt wieder vollständig in Familienhand. Der Finanzinvestor CVC verkauft seinen 20%-Anteil an dem Tankkartenanbieter an die langjährige Eigentümerfamilie Fischer zurück. Das Unternehmen wird dabei mutmaßlich mit bis zu 4 Mrd. Euro bewertet.

Milliardärsfamilie Fischer kauft Anteile an DKV Mobility von CVC zurück

Milliardärsfamilie Fischer kauft Anteile an DKV Mobility zurück

Finanzinvestor CVC steigt beim Tankkartenanbieter aus

cru Frankfurt

Eigentlich sollte der Tankkartenanbieter DKV Mobility schon längst an der Börse gelistet sein. Jetzt kommt es doch noch anders: Das Unternehmen kommt wieder vollständig in Familienhand. Die Familie Fischer, die seit 1959 Gesellschafterin des Unternehmens ist, und der Finanzinvestor CVC haben den Rückkauf des 20-prozentigen Anteils von durch CVC verwalteten Fonds vereinbart, wie das Unternehmen am Montag in Ratingen bei Düsseldorf mitteilte. Finanzielle Details wurden nicht genannt.

Unicredit als alleiniger Underwriter

Der Wert des Unternehmens inklusive Schulden wurde zeitweise auf bis zu 4 Mrd. Euro geschätzt. Mit dem Börsengang, der nicht stattfand, waren die Investmentbanken J.P. Morgan, Bank of America und UBS beauftragt worden. Unicredit unterstützte nun die Familie Fischer als alleiniger Underwriter der Akquisitionsfinanzierung sowie als M&A Berater.

Mit der Rückkehr des Unternehmens in Familienhand geht ein weiterer Börsenkandidat verloren. Auch der Fernbusbetreiber Flix, der lange mit J.P. Morgan, Goldman Sachs und BNP Paribas ein IPO vorbereitet hatte, entschloss sich dann doch, lieber den Logistikmilliardär Klaus-Michael Kühne und die Private-Equity-Firma EQT als neue Großaktionäre an Bord zu holen. Sie erhielten für 1 Mrd. Euro 35% der Anteile.

Hoffnung auf hohe Bewertung zerstoben

Für die Beteiligung an DKV Mobility hatte CVC 2019 unter Federführung von Stefan Moosmann, Senior Managing Director von CVC, rund 400 Mill. Euro gezahlt und sich bei dem geplanten IPO im Herbst 2023 eine Bewertung von 4 Mrd. Euro für DKV erhofft. Schon im April hatte es geheißen, CVC suche nun eine andere Ausstiegsoption.

Das Unternehmen, das 2023 mit 2.400 Beschäftigten und 17 Mrd. Euro Transaktionsvolumen mehr als 700 Mill. Euro Umsatz gemacht hat, befindet sich in dritter Generation im Familienbesitz. DKV Mobility ist eine B2B-Plattform für On-the-Road-Paymentlösungen mit über 374.000 Lkw- und Flottenkunden in mehr als 50 Ländern geworden. Gemäß Jan Fischer, Mehrheitsgesellschafter und Vorsitzender des Verwaltungsrats, haben die Eigentümer "das Potenzial in den vergangenen Jahren genutzt“.

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