Kooperation

Private-Equity-Riese Apollo und Deutsche Bank schmieden Vertriebsallianz

Der Markt für European Long-Term Investment Funds (Eltifs) kommt langsam in Schwung. Jetzt startet der Private-Equity-Riese Apollo eine Vertriebspartnerschaft mit der Deutschen Bank, um deren wohlhabende Privatkunden anzuzapfen.

Private-Equity-Riese Apollo und Deutsche Bank schmieden Vertriebsallianz

Apollo und Deutsche Bank kooperieren

Vertriebspartnerschaft zapft Privatanleger für neuen Private-Equity-Fonds an

cru Frankfurt

Private Equity öffnet sich für Privatanleger. Der US-Finanzinvestor Apollo – mit 513 Mrd. Dollar verwaltetem Vermögen eines der Schwergewichte der Branche – startet dazu eine Partnerschaft mit der Privatbank der Deutschen Bank in Deutschland, Italien, Spanien und Belgien. Das wollen die beiden Finanzkonzerne am Dienstag bekannt geben. Es geht um den Vertrieb des neuen Private-Equity-Fonds Apollo Clean Transition Equity. In der Rechtsform eines Eltif (European Long-Term Investment Fund) soll der Fonds besonders wohlhabenden Kunden der Deutschen Bank und auch normalen Privatanlegern angeboten werden. So soll Privatanlegern der Einstieg in nicht börsennotierte Beteiligungen erleichtert werden, die bisher vor allem institutionellen Investoren vorbehalten waren.

Auch der Schweizer Finanzinvestor Partners Group hat einen Private-Equity-Eltif-Fonds lanciert. Hier beträgt die Mindestanlagesumme nur 10.000 Euro. Und das Berliner Start-up Moonfare – eine digitale Private-Equity-Investorenplattform, die rund 3,5 Mrd. Euro Vermögen von Kleinanlegern in den Fonds von Branchenriesen wie KKR untergebracht hat – vermarktet ebenfalls über die eigene App einen Eltif mit Mindestanlage 10.000 Euro. „Wer hier investiert, sollte mindestens 100.000 Euro Vermögen haben“, sagt Moonfare-Gründer Steffen Pauls. Die Verwaltungsgebühr für den Eltif von Moonfare liegt bei 2%, die Gewinnbeteiligung bei 12%. Bei Produkten für Institutionelle sind 2% Verwaltungsgebühr und 20% Gewinnbeteiligung üblich.

Eltif-Marktvolumen bei 14 Mrd. Euro

Eltifs waren 2015 eingeführt worden, kommen aber erst jetzt in Schwung. Laut Fondsratingagentur Scope werden 95 Eltifs von 41 Assetmanagern angeboten, davon sind 20 im Jahr 2023 neu hinzugekommen. Das Marktvolumen liegt bei nur 14 Mrd. Euro. Fast alle neuen Eltifs (18) wurden bei der Finanzaufsicht CSSF in Luxemburg registriert.

Im Vordergrund stehen beim Apollo-Fonds die Energiewende und eine nachhaltige Industrie, nachhaltige Mobilität, industrielle Dekarbonisierung und nachhaltige Ressourcennutzung. Gedacht wird in erster Linie an Kunden mit einem Vermögen von mehr als 5 Mill. Euro. „Mit neuen Private-Markets-Vehikeln wie der Eltif-2.0-Struktur in Europa reagieren wir auf die wachsende Nachfrage nach Lösungen, die weniger mit den heutigen öffentlichen Märkten korrelieren“, sagt Marco Zamberletti, Global Head of Advisory Solutions bei der Deutschen Bank Private Bank. Laut Veronique Fournier, Head of EMEA Global Wealth bei Apollo, zeigen Anleger „starke Nachfrage nach Privatmarktprodukten, die ihre Portfolios diversifizieren“. Seit 2019 habe Apollo mehr als 40 Mrd. Dollar in Energiewende und Nachhaltigkeit investiert.

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