Stellantis bekennt sich zu Italien
Stellantis investiert 2 Mrd. Euro in italienische Werke
bl Mailand
Keine Fabrikschließung geplant – Zusagen für neue Modelle
Vertreter der italienischen Regierung und des Autokonzerns Stellantis haben sich auf Investitionen in die italienischen Werke des Autokonzerns geeinigt, die deren Zukunft sichern. Stellantis will allein 2025 rund 2 Mrd. Euro in Italien investieren. Rom will der Autobranche für den Zeitraum 2025 bis 2027 insgesamt 1,6 Mrd. Euro zur Verfügung stellen. Das ist jedoch deutlich weniger als ursprünglich geplant. Der Automobilverband Anfia bezeichnete die in Aussicht gestellten Staatsmittel als „unzureichend“.
Industrieminister Adolfo Urso, Wirtschaftsminister Giancarlo Giorgetti, Gewerkschaftsvertreter und Manager des Unternehmens bemühten sich um eine Mäßigung des Tons. Der inzwischen geschasste Stellantis-CEO Carlos Tavares hatte Investitionen an die Zusage massiver öffentlicher Hilfen geknüpft und sich wiederholt öffentlich mit Urso gestritten. Der Minister zeigte sich nun erfreut über die Einigung und einen Plan, „wie es ihn noch nie gegeben hat“.
Wachstum erst wieder 2026
Stellantis-Europachef Jean Philippe Imparato versprach, dass keines der italienischen Werke geschlossen wird. 2025 werde noch einmal „ein hartes Jahr“. Doch für 2026 stellte er einen Anstieg der Jahresproduktion in Italien um 50% auf 750.000 Einheiten in Aussicht. In diesem Jahr geht die Fertigung gegenüber 2023 um rund 40% auf voraussichtlich unter 500.000 Einheiten zurück. Ähnliche Zahlen werden für 2025 erwartet.
Stellantis will in Italien Fahrzeuge der neuen Plattform für kleine Fahrzeuge, Hybridautos der Marken Lancia, DS und Jeep Compass sowie den Alfa Romeo Stelvio und Giulia produzieren. In Turin Mirafiori soll eine Hybridversion des Fiat 500 vom Band laufen. Keine Zusagen machte Imparato im Hinblick auf neue Maserati-Modelle und die Batteriefabrik in Süditalien, die auf Eis liegt. Auch eine Erhöhung der Jahresproduktion auf eine Million Einheiten bis 2030 wollte er nicht zusagen.
Premierministerin Giorgia Meloni will das Aus für den Verbrennermotor hinausschieben. Sie plädiert für Technologieoffenheit: „Eine Dekarbonisierung, die allein auf die Elektrifizierung setzt, führt zu einem Kollaps der gesamten Autoindustrie“, sagte sie.