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Streit um Bacanora Lithium wird zum Politikum

Kleinaktionäre von Bacanora haben schon vor einiger Zeit begonnen, gegen die Übernahme durch die chinesische Ganfeng mobilzumachen. Nun machte sich ein ehemaliger Tory-Parteichef das Thema zu eigen.

Streit um Bacanora Lithium wird zum Politikum

hip London

Die Übernahme von Bacanora Lithium durch die chinesische Ganfeng, die weltgrößte Produzentin des begehrten Batteriemetalls, wird in Großbritannien zum Politikum. Iain Duncan Smith, ein früherer Tory-Parteichef, forderte die Behörden zum Einschreiten auf. „Sie haben zu oft am Steuer geschlafen“, sagte Smith. Es gehe um einen strategischen Rohstoff. Die Aktionärsschützer von Sharesoc und die mit ihnen verbundene Bacanora Investors Group (BIG) machen bereits seit einiger Zeit gegen den Deal mobil. In der Vereinigung haben sich mehr als 500 Kleinaktionäre zusammengeschlossen, die zusammen 8 % des Grundkapitals halten.

Ganfeng hat die Unterstützung von 72,9 % des Grundkapitals der am Londoner Wachstumssegment AIM notierten Gesellschaft für ihre Offerte. Unter den Befürwortern befindet sich dem „Investors Chronicle“ zufolge auch die Fondsgesellschaft M&G. Um Bacanora von der Börse zu nehmen, benötigt Ganfeng bis zum Jahresende allerdings 75 %. Außerdem muss die mexikanische Wettbewerbsaufsicht dem Deal zustimmen, denn die Lithiumvorkommen, um die es geht, befinden sich in dem mittelamerikanischen Land. Es geht um Lithium-Abbaurechte für fast 100000 Hektar in Sonora, rund 160 km von der US-Grenze entfernt. Ganfeng ging bereits im Mai auf Bacanora zu und bot 67,5 Pence in bar je Aktie. Zudem sollen die Anteilseigner die Beteiligung des Unternehmens an Zinnwald Lithium erhalten. Die in Shenzhen notierte Ganfeng hielt bereits 29 % an der britischen Gesellschaft, als sie das Angebot unterbreitete. Ihr gehörte zudem die Hälfte des Lithium-Projekts in Sonora.

Das Interesse der britischen Regierung hält sich in Grenzen, denn das in Mexiko abgebaute Lithium würde nicht nach Großbritannien geliefert. In Westminster setzt man vielmehr darauf, eine eigene Lithium-Produktion in Cornwall aufzubauen.

BIG argumentierte zunächst damit, dass man den strategischen Rohstoff nicht in chinesische Hände fallen lassen dürfe. In einem offenen Brief an den Board von Ende November geht es allerdings in erster Linie um Bewertungsfragen. Der Nettoinventarwert sei auf Grundlage eines zu niedrigen Preises von 11 000 Dollar pro Tonne Lithiumkarbonat errechnet worden. Mittlerweile koste es um die 30 000 Dollar pro Tonne. Es gebe zudem keinen Grund für das Unternehmen, sich kaufen zu lassen. Der Board hätte das Angebot abschmettern müssen, schreibt BIG.