Flaute bei Elektroautos

Tesla baut 10 Prozent der Stellen ab

Massiver Stellenabbau: Tesla reagiert auf die schleppenden Verkäufe von Elektroautos mit dem Streichen von Stellen. Mehr als 14.000 Arbeitsplätze sind bedroht.

Tesla baut 10 Prozent der Stellen ab

Tesla reagiert auf Flaute am E-Automarkt mit Stellenabbau

Mehr als 14.000 Jobs stehen auf der Kippe

dpa-afx Austin

Tesla-Chef Elon Musk will laut einem Pressebericht angesichts der Flaute am Elektromarkt und schwacher Verkäufe zu Jahresbeginn weltweit mehr als ein Zehntel aller Stellen im Unternehmen streichen. Es sei extrem wichtig, sich jeden Aspekt im Unternehmen hinsichtlich Kosten und Produktivität anzusehen, zitiert das auf den Elektroautomarkt spezialisierte US-Nachrichtenportal „Electrek“ aus einer internen Mail des Firmenchefs. Nach einer eingehenden Prüfung habe das Unternehmen entschieden, die Stellenanzahl um mehr als 10% zu senken. Tesla beschäftigte nach eigenen Angaben Ende des vergangenen Jahres 140.473 Mitarbeiter. Damit stehen wohl mehr als 14.000 Jobs auf der Kippe.

Die Tesla-Aktie verlor im frühen US-Handel 0,7%. Die Aktie hat seit einem Hoch im vergangenen Sommer bei fast 300 Dollar über 40% eingebüßt. Von den Rekordständen bei über 400 Dollar im Herbst 2021 ist das Papier noch weiter entfernt. Dennoch ist das Unternehmen mit knapp 545 Mrd. Dollar Börsenwert immer noch der weltweit am höchsten bewertete Autokonzern vor Toyota mit einem Marktwert von umgerechnet 375 Mrd. Euro. Die deutschen Autobauer Volkswagen, Mercedes-Benz und Porsche hinken mit Marktkapitalisierungen zwischen 69 und 85 Milliarden Euro weit hinterher.

Tesla in China mit Preiskampf konfrontiert

Tesla bekommt unter anderem den harten Preiskampf im größten Automarkt China zu spüren und hat im ersten Quartal mit fast 387.000 Autos überraschend weniger Fahrzeuge ausgeliefert als ein Jahr zuvor. Schon davor hatten sich nach den jahrelang starken Zuwächsen bereits Zweifel am Wachstumstempo im Elektroautomarkt gemehrt.

In den USA griffen Autokäufer vermehrt zu Verbrenner- und Hybrid-Fahrzeugen, in China bekommt Tesla mehr Konkurrenz von einheimischen Herstellern. In Europa musste Tesla die Produktion in Grünheide bei Berlin zuletzt wegen Lieferengpässen bei Bauteilen durch die Umleitung von Schiffen nach Angriffen jemenitischer Huthi-Rebellen im Roten Meer sowie nach einem Anschlag auf die Stromversorgung des Werks zeitweise aussetzen.

Mit dem rasanten Wachstum der vergangenen Jahre sei es zu Doppelfunktionen in einigen Bereichen gekommen, heißt es laut „Electrek“ in der Mail von Musk. Die Stellenstreichungen würden es dem Unternehmen erlauben, schlank, innovativ und hungrig auf die nächste Wachstumsphase zu sein.

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