Tesla sackt in Europas E-Automarkt gegen den Trend ab
Tesla sackt in
Europas E-Automarkt
gegen den Trend ab
ste Hamburg
Der Rückgang der Neuwagenverkäufe von Tesla in Europa hat sich zu Beginn des Jahres 2025 deutlich beschleunigt. Wie der Verband der europäischen Autohersteller (Acea) am Dienstag bekannt gab, sackten die Neuzulassungen des von Elon Musk geführten US-Elektroautoherstellers im Januar in der Europäischen Union (EU), den Efta-Staaten Island, Norwegen und Schweiz sowie in Großbritannien um 45,2% auf 9.945 Fahrzeuge ab, während die Neuzulassungen von batterieelektrischen Autos insgesamt um gut 37% auf 166.065 Fahrzeuge anzogen. Tesla hatte im Gesamtjahr 2024 bereits knapp 11% weniger Autos neu auf europäische Straßen gebracht, während der Markt für vollelektrische Pkw um 1,3% schrumpfte.
In der EU legten die Neuzulassungen von Elektroautos im Januar um 34% auf 124.341 Fahrzeuge zu. Da der Neuwagenmarkt insgesamt um 2,6% auf 831.201 Fahrzeuge schrumpfte, stieg der E-Autoanteil von 10,9% vor Jahresfrist auf 15%. Die Quote liegt über dem Durchschnittswert von 13,6% im Gesamtjahr 2024.
Keine Trendwende
Die Neuzulassungen erhöhten sich zu Jahresbeginn in 19 der 27 EU-Staaten. Es sei jedoch noch deutlich zu früh, um von einer Trendwende auf dem Markt für Elektroautos zu sprechen, so Branchenexperte Constantin Gall von der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY. Seit Anfang 2025 gelten in der EU strengere CO2-Flottengrenzwerte. „Daher dürften einige Hersteller Elektro-Neuzulassungen auf den Januar geschoben haben“, so Gall. Aus Sicht des Herstellerverbandes Acea steigen die Neuzulassungen von E-Autos weiterhin zu langsam, um Bußgelder von geschätzt 16 Mrd. Euro für die Autoindustrie wegen zu hoher CO2-Emissionen in der EU zu verhindern.
Erforderlich sei ein Anteil von 25%, so Acea-Generaldirektorin Sigrid de Vries. „Wir sind weit vom Weg zur Akzeptanz am Massenmarkt entfernt, die notwendig ist.“ In Anbetracht der schwachen Nachfrage nach emissionsfreien Fahrzeugen wirbt der Verband bei der EU-Kommission, die am 5. März einen Aktionsplan zur Stärkung der Autoindustrie vorlegen will, für mehr Zeit, um Klimaschutzziele zu erfüllen. Ohne eine Lösung, um „die unverhältnismäßig hohen Kosten zu bewältigen, die durch die Nichteinhaltung der CO2-Ziele für 2025 für Pkw und Kleintransporter entstehen“, seien Nachteile für die EU-Autoindustrie im Wettbewerb zu erwarten. Der Verband verweist auf mögliche Folgen wie die abnehmende Fähigkeit der europäischen Hersteller, Arbeitsplätze zu erhalten.