Genossenschaftsbanken legen im Kreditgeschäft zu
Genossen legen
im Kreditgeschäft zu
BVR verzeichnet 2024 Wachstum von 2,4 Prozent – Kryptohandel startet im Sommer
phh Frankfurt
Genossenschaftsbanken haben im vergangenen Jahr mehr Kreditgeschäft gemacht. Das Volumen aller von VR-Banken ausgegebenen Kredite dürfte 2024 um 2,4% auf rund 800 Mrd. Euro zugelegt haben, wie der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) am Dienstag mitteilte. „Angesichts der anhaltend schwachen deutschen Konjunktur ist das Wachstum unseres Kreditgeschäftes bemerkenswert und gleichzeitig eine Bestätigung der wichtigen Rolle der Genossenschaftsbanken“, lässt sich BVK-Präsidentin Marija Kolak in der Mitteilung zitieren.
Das Kreditgeschäft mit Firmenkunden wuchs dabei stärker als das Geschäft mit Privatkunden. So legte das Volumen von Firmenkundenkrediten im vergangenen Jahr um 3,1% auf 427 Mrd. Euro zu. Das Volumenwachstum bei Privatkunden betrug lediglich 1,7% auf 369 Mrd. Euro. Erfreulich sei die Entwicklung in der privaten Baufinanzierung verlaufen. Dort sei das ausgereichte Kreditvolumen um 2% auf 332 Mrd. Euro gestiegen, wie es in der Mitteilung heißt. Vor allem die Entwicklung beim Neugeschäft weist laut BVR auf eine Belebung am Wohnimmobilienmarkt hin. Verglichen mit dem Vorjahr habe das Neugeschäft stichprobenbezogen um 16,6% zugelegt, wenngleich die Neugeschäftsvolumina weiterhin deutlich niedriger lägen als vor der Zinswende.
BVR appelliert an Politik
Für das laufende Jahr gebe es noch keine belastbare Prognose, wie der BVR auf Nachfrage mitteilte. Angesichts der konjunkturellen Herausforderungen sei eine deutliche Belebung allerdings unwahrscheinlich. Der BVR rechne daher insgesamt mit einem Wachstum zwischen 2 und 3%, zu dem Ausrüstungsinvestitionen und Immobilienkredite beitragen würden. BVR-Chefin Kolak appellierte zugleich an die Politik. Für das laufende Jahr seien verlässliche Rahmenbedingungen und ein politischer Aufbruch nach der Bundestagswahl unabdingbar. „Deutschland steht vor großen Aufgaben, die wir nur im engen Schulterschluss von Politik, Wirtschaft und Banken bewältigen können“, so Kolak.
Der Genossenschaftsbankensektor hat sich auch 2024 konsolidiert. Die Zahl selbständiger VR-Banken ging um rund 3,6% auf nur noch 672 Institute zurück. Diese Häuser dürften ihren Privatkunden ab Sommer dann auch den Kryptohandel ermöglichen. „Wir rechnen damit, dass Primärbanken den Handel von Kryptowährungen ab Mitte 2025 ihren Retailkunden in der Breite anbieten können“, sagte Markus Bärenfänger, zuständiger Abteilungsleiter bei der DZ Bank, gegenüber Bloomberg.
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