Mehr Beschwerden bei Ombudsstelle für Investmentfonds
Mehr Beschwerden bei Ombudsstelle für Investmentfonds
wbr Frankfurt
Im dritten Quartal verzeichnete die Ombudsstelle für Investmentfonds 56 Verbraucherkontakte – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum zweiten Quartal mit 44 und dem ersten Quartal mit 42 Eingängen. Insgesamt wurden zwischen Januar und September 142 Anfragen und Beschwerden registriert, während es im gleichen Zeitraum 2023 104 waren – ein Zuwachs von rund 37%.
Im dritten Quartal 2024 standen thematisch Fragen zur Bewertung offener Immobilienfonds im Mittelpunkt. Diese machten 50% der Anfragen aus, ausgelöst durch Abwertungen infolge gestiegener Zinsen. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2023 gab es lediglich drei Beschwerden zu diesem Thema.
Immofonds verdrängen Riester
Im ersten Halbjahr dominierten hingegen Themen rund um Riester-Verträge, beeinflusst durch ein Urteil des Bundesgerichtshofs, das bestimmte Kostenklauseln für unwirksam erklärte.
Der Anstieg der Anfragen zu Immobilienfonds spiegelt die Krise in diesem Segment wider. Die Produkte stehen unter Druck, da hohe Zinsen und veränderte Marktbedingungen zu Wertverlusten und Mittelabflüssen geführt haben – allein 4 Mrd. Euro in den ersten neun Monaten 2024. Verbraucherschützer kritisieren in diesem Zusammenhang unrealistische Risikoangaben und warnen vor einer trügerischen Sicherheit.
Die Ombudsstelle für Fonds zählt zu den kleineren Schlichtungsstellen der Finanzbranche und bearbeitete im vergangenen Jahr 132 Verbraucheranfragen. Zum Vergleich: Die Schlichtungsstelle der Versicherungen registrierte 2023 insgesamt 18.037 Beschwerden, während beim Ombudsmann der privaten Banken 12.659 Anträge eingingen.