Börse

Chinas Aktienmarkt steht auf wackligerem Boden

Nach dem 100. Geburtstag der Kommunistischen Partei in China ist die Party am Aktienmarkt zu Ende. Es fehlt ein implizites Sicherheitsventil.

Chinas Aktienmarkt steht auf wackligerem Boden

Die Aktienanleger im Reich der Mitte haben es wochenlang recht behaglich gehabt. Man konnte sich darauf verlassen, dass der mächtige Staatsapparat im Vorfeld des am 1. Juli bombastisch gefeierten 100. Geburtstags der Kommunistischen Partei nichts anbrennen lassen würde, um auch an den Märkten für eine feierliche Stimmung zu sorgen. Nun allerdings, da die Party zu Ende ist, fehlt den Märkten in Schanghai und Shenzhen ein implizites Sicherheitsventil.

Am Tage nach der Feier erlitt der Leitindex CSI 300 den kräftigsten Tagesverlust seit einer Baissephase im März und korrigierte um 2,7% nach unten. Es dürfte sich zwar nur um ein kurzes reinigendes Gewitter gehandelt haben, am Montag tendierte der CSI nämlich brav seitwärts, dennoch werden die Anleger dafür sensibilisiert, dass die hochgesteckten Erwartungen für ein glänzendes Aktienjahr 2021 revidiert werden müssen.

Es gibt erste Anzeichen dafür, dass die chinesische Konjunktur nach strammem Erholungskurs von der Corona-Misere etwas an Dynamik einbüßen wird, gleichzeitig scheint die Zentralbank mit Blick auf Finanzstabilitätsrisiken einem weiteren monetären Lockerungskurs eine Absage zu erteilen. In Verbindung mit einer zu erwartenden Abschwächung des Yuan gegenüber dem Dollar, scheinen insbesondere auch ausländische Investoren ihre Begeisterung für zyklische chinesische Aktienwerte zu verlieren.

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