Das lange Warten auf die US-Zinswende
31. Juli/1. August
Das lange Warten auf die US-Zinswende dauert an
det Washington
Der Offenmarktausschuss (FOMC) der US-Notenbank wird bei seiner Sitzung kommende Woche das achte Mal in Folge den Leitzins unverändert belassen. Gleichwohl mehren sich die Signale dafür, dass angesichts der nachlassenden Inflation die Währungshüter dann im September den Tagesgeldsatz heruntersetzen werden. Die Zielzone für die Federal Funds Rate bewegt sich seit Juli vergangenen Jahres zwischen 5,25 und 5,5%.
Der Optimismus darüber, dass die Fed recht bald die geldpolitischen Zügel lockern wird, liegt in den jüngsten Inflationszahlen begründet. So gaben die Verbraucherpreise im Juni gegenüber dem Vormonat sogar nach, während die Jahresrate bei 3,0% lag. Vor zwei Jahren hatte die Teuerungsrate die Marke von 9% überschritten. Positiv entwickelt sich auch der PCE-Preisindex, das bevorzugte Inflationsmaß der Notenbank. Sowohl die Gesamtrate als auch die Jahresrate betrugen im Mai 2,6%.
Fed „vor einer bedeutenden und grundlegenden Wende“
Folglich sagte Notenbankchef Jerome Powell, dass die Fed „vor einer bedeutenden und grundlegenden Wende“ in der Geldpolitik steht. Vorstandsmitglied Christopher Waller strahlte ebenfalls Zuversicht aus. Er sagte, dass „die jüngsten Daten eine weiche Landung signalisieren“ und eine baldige Zinswende rechtfertigen würden. „Ich erwarte, dass die nächsten Inflationsdaten diesen Eindruck bestätigen werden“, betonte Waller.
Wie aus den Zinsprognosen der Währungshüter vom Juni hervorgeht, rechnen die Ausschussmitglieder bis Ende 2024 mit nur einer Zinssenkung von 25 Basispunkten. Noch im März hatten sie Lockerungen um insgesamt das Dreifache vorausgesagt. Darüber hinaus erwarten die Notenbanker, dass sowohl 2025 als auch 2026 der Leitzins um jeweils 1,0 Prozentpunkte gesenkt wird.