Kapitalmarktaussichten 2025

Berenberg sieht den Dax Ende 2025 bei 22.000 Punkten

Berenberg bleibt für 2025 optimistisch: Den Dax sieht das Haus per Ende des Jahres bei 22.000 Punkten, den S&P 500 bei 6.500. Europäische Aktien könnten US-Titel durchaus outperformen, während der Dollar gegenüber dem Euro ab- und nicht aufwerten sollte.

Berenberg sieht den Dax Ende 2025 bei 22.000 Punkten

Berenberg ist für die Aktienmärkte, die in diesem Jahr gut gelaufen sind, auch für 2025 optimistisch gestimmt. Den Dax erwarten die Privatbankiers zur Mitte nächsten Jahres bei 21.000 Punkten, per Jahresende prognostiziert das Institut sogar 22.000 Zähler. Auch der S&P 500 sollte weiter zulegen. Das US-Börsenbarometer erwartet Berenberg per Ende Juni 2025 bei 6.200 Punkten und zum Jahresende bei 6.500.

Berenberg sieht den Dax
Ende 2025 bei 22.000 Punkten

Chefstratege: Dollar wertet gegenüber Euro ab

kjo Frankfurt

Befragt nach den zwei großen Überraschungen, auf die Anleger sich im nächsten Jahr einstellen sollten, sagt Bernd Meyer, Chefanlagestratege und Leiter Multi Asset bei Berenberg: „Die europäischen Aktienmärkte werden eine bessere Entwicklung zeigen als die US-Pendants, und der Dollar wird gegenüber dem Euro nicht auf- sondern abwerten.“ An ein zwischenzeitliches Erreichen der Parität, wie sie derzeit von vielen Devisenmarktstrategen in Aussicht gestellt wird, glaubt Meyer indes nicht, auch nicht auf kurze Sicht.

Günstige Bewertung

Für den Euro Stoxx 50 stellt Meyer einen Anstieg bis zur Jahresmitte auf 5.100 Zähler in Aussicht, per Jahresende sieht er den Index bei 5.300. Europäische Aktien seien im Vergleich zu den US-Aktienmärkten angesichts der KGV-Bewertungen (Kurs-/Gewinn-Verhältnis) auf Basis der Gewinnschätzungen für die nächsten zwölf Monate derzeit so günstig wie selten zuvor. Die Bewertungsabschläge seien so hoch wie zuletzt in der Banken-/Finanzmarktkrise. Auch die Nebenwerte würden eine historisch günstige Bewertung aufweisen. Positiv gestimmt am Aktienmarkt ist Meyer etwa für die Branche Healthcare.

Die weltweit gelockerte Geld- und Fiskalpolitik sollte die Konjunktur seiner Ansicht nach weiter stützen und die Marktteilnehmer damit weiterhin auf ein freundlicheres Konjunkturumfeld setzen lassen. „Die Risiken liegen in der US-Handels- und Außenpolitik sowie in der Entwicklung der Inflation und der Staatsverschuldung“, so der Chefanlagestratege. Der weitere Zinspfad und die Politik der US-Notenbank seien daher daher mit hoher Unsicherheit behaftet. Mit Blick auf die Aktienmärkte sagt Meyer: „Der Bullenmarkt kann weitergehen.“ Aber er sieht ein zäheres Bullenjahr 2025 im Vergleich zu diesem Jahr, das Renditepotenzial dürfte begrenzter sein. Die Aktienmärkte bieten laut Meyer bei positivem Gewinnwachstum und vermehrten Firmenübernahmen insgesamt noch etwas Potenzial. Allerdings seien angesichts der politischen Risiken Rückschläge und eine höhere Volatilität an den Märkten wahrscheinlich, da die Bewertungen vieler Orten hoch und die Stimmung optimistisch sind.

Umschichtungen erwartet

In diesem Jahr hätten Anleger erneut viel Geld in kurzfristige Zinsanlagen wie Geldmarktfonds und Termingelder investiert. 6,8 Bill. Dollar würden derzeit in Geldmarktfonds liegen. Doch nun würden die Zinsen wieder sinken, was kurze Zinsanlagen unattraktiver machen würde. Im kommenden Jahr könnten die Investoren diese Gelder nun in andere Anlagen umschichten. Davon profizieren könnten Gold, Unternehmensanleihen und die Aktienmärkte. Historisch betrachtet seien Geldmarktabflüsse ca. zwölf Monate nach der ersten Leitzinssenkung erfolgt (in Bezug auf die USA). Anleihen dürften 2025 insgesamt einen positiven Ertrag liefern. Gut 3% Rendite seien bei Euro-Investment-Grade-Anleihen drin.

Mit Donald Trump als neuen US-Präsidenten würde zudem vieles für US-Aktien sprechen. Trump betrachte die Börse als Barometer für seinen Erfolg. Zusätzlich erhalte Trump derzeit Rückenwind von der US-Notenbank. „Trump und die Fed haben ein begründetes Interesse an einem robusten S&P 500. Ein steigender Aktienmarkt führt zu einer verbesserten Stimmung bei den Unternehmen und den Verbrauchern sowie zu höheren Steuereinnahmen“, sagt Meyer.

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