BIP-Anstieg stützt Dax
xaw Frankfurt
Unter den Anlegern am deutschen Aktienmarkt macht sich wieder Konjunkturoptimismus breit. Nach den Rückschlägen der Vorwoche und einem gebremsten Wochenstart kletterte der Dax am Dienstag zeitweise bis auf 15917 Zähler zu und schloss um 0,3% verbessert auf 15906 Punkten. Derweil markierte der MDax mit 36180 Punkten ein Rekordhoch und schloss um 0,5% fester auf 36140 Zählern.
Für Auftrieb sorgte dabei, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt zwischen April und Juni gegenüber dem Vorquartal um 1,6% zulegte und damit stärker als zuvor angenommen. Dabei wirkte insbesondere die Kauffreude der Verbraucher nach dem Ende der Corona-Lockdowns als Treiber. Zugleich milderte die vollständige Zulassung des Impfstoffs der Kooperationspartner Biontech und Pfizer in den USA Sorgen bezüglich der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus ab. Der Stoxx-Index der europäischen Reise- und Freizeitbranche zog in der Folge um 2% an.
Auch die zuletzt angeschlagenen Autowerte profitierten von der aufgehellten Stimmung: Volkswagen-Vorzüge gehörten mit einem Plus von 2,2% auf 198,76 Euro zu den stärksten Einzeltiteln im Dax. Auch BMW-Stämme und Daimler entwickelten sich mit Tagesgewinnen von 2,1% auf 78,42 Euro und 1,3% auf 70,74 Euro fest.
Gesucht waren zudem die Aktien der Stahlkonzerne, nachdem die Aussicht auf neue Stimuli in China den zuletzt deutlich unter Druck geratenen Eisenerzpreis angetrieben und Nachfragehoffnungen in Bezug auf Stahl bestärkt hatten. Zugleich betonte die US-Investmentbank Jefferies in einer Studie, die Vertreter der Stahlbranche besäßen aufgrund der bereits hohen Edelstahlpreise auf den europäischen Märkten hinsichtlich ihrer Bewertungen Aufwärtspotenzial. Thyssenkrupp führten den MDax jedenfalls mit einem Plus von 3,9% auf 8,94 Euro an. Die im SDax notierte Aktie von Salzgitter legte um 2,9% auf 31,90 Euro zu, und das Papier des Stahlhändlers Klöckner & Co gewann 2,6% auf 11,63 Euro.
Außerhalb der Auswahlindizes der Deutschen Börse machten Voltabox mit einem gewaltigen Kurssprung auf sich aufmerksam. Die Aktie des Systemanbieters für Elektromobilität legte zeitweise um 24% zu und schloss mit einem Plus von 21,5% auf 2,15 Euro, nachdem sie Ende Juli noch auf ein Rekordtief von 1,43 Euro gefallen war. Beim Börsengang im Oktober 2017 hatte der Ausgabepreis des Voltabox-Papiers 24 Euro betragen. Dass auf die dramatische Talfahrt nun ein kräftiger Kurssprung folgte, führten Beobachter auf die Mitteilung zurück, der Verkauf des US-Geschäfts von Voltabox stehe kurz bevor. Zudem goutierten die Anleger, dass das Unternehmen seine Jahresziele bestätigte.