Aktienmarkt

China-Sorgen drücken Dax

Der Dax hat zum Wochenauftakt unter schwachen Konjunkturdaten aus China gelitten. Indes belasteten negative Analystenkommentare die Aktie des Autozulieferers Continental.

China-Sorgen drücken Dax

xaw Frankfurt

Europas Aktienmärkte haben nach den deutlichen Kursgewinnen zum Abschluss der Vorwoche am Montag wieder in den Abwärtsmodus geschaltet. Der Dax startete schwach in den Handel, drehte nur kurz ins Plus und schloss mit einem Minus von 0,5% auf 13964 Punkten. Der Euro Stoxx 50 fiel im nach der Eröffnung zeitweise um mehr als 1% und beendete den Handel mit einem Rücksetzer um 0,7% auf 3679 Zählern.

Neben den fortbestehenden Sorgen angesichts des Kriegs in der Ukraine und der kontraktiveren Geldpolitik der Federal Reserve schürten auch schwache Konjunkturdaten aus China und den Vereinigten Staaten die Wachstumssorgen der Anleger. So brach die Stimmung der Industrieunternehmen im US-Bundesstaat New York im April ein, in der Volksrepublik treffen die Folgen der strikten Corona-Maßnahmen die Wirtschaft härter als von der Regierung in Peking erwartet.

So ging die Industrieproduktion im April überraschend zurück, während die Einzelhandelsumsätze deutlicher einbrachen als von Analysten vorhergesagt. Die Hoffnungen der Marktteilnehmer richten sich nun auf Schanghai. Die Metropole bereitet sich nach mehr als sechs Wochen Lockdown auf ein schrittweises Hochfahren des öffentlichen Lebens vor. Noch belastet die Konjunkturentwicklung in China aber die europäischen Luxuswerte, für die das Reich der Mitte ein wichtiger Zielmarkt ist. LVMH gaben in Paris um 1,1% auf 574,80 Euro nach, seit Jahresbeginn hat die Aktie inzwischen 21% an Wert verloren.

In Frankfurt wurde die Vorzugsaktie der Volkswagen-Dachholding Porsche SE ex Dividende gehandelt und verlor 3,3% auf 75,28 Euro. Eigentlicher Tagesverlierer unter den Einzeltiteln im Dax waren Continental, die um 2,6% auf 64,62 Euro zurücksetzten. Die Aktie des Autozulieferers litt unter negativen Analystenkommentaren. Die US-Großbank J.P. Morgan senkte das Kursziel für den Titel von 103 auf 76 Euro, stuft diesen aber immerhin noch mit „Neutral“ ein. Goldman Sachs rät bei einem um 1 Euro auf 65 Euro gesenkten Kursziel indes zum Verkauf. Das Margenziel für das Autozuliefergeschäft sei zu ambitioniert.

Dagegen profitierten Sartorius-Vorzüge, die mit einem Plus von 2% auf 342,40 Euro zu den Gewinnern im Dax zählten, von positiven Analystenstudien. Die UBS stufte die Aktie des Laborausrüsters von „Neutral“ hoch und empfiehlt sie nun zum Kauf. Die Aktienbewertung reflek­tiere das Wachstumspotenzial des Unternehmens nicht angemessen.

Im MDax waren Vantage Towers mit einem Minus von 4,2% auf 2974 Schlusslicht. Mit endgültigen Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr und ihrem Ausblick rief die Vodafone-Funkturmtochter verhaltene Reaktionen bei Analysten hervor.

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