Dax gibt leicht nach
ku Frankfurt
Der anhaltende Krieg in der Ukraine, die Lockdown-Maßnahmen in China und die hohen Energiekosten halten den Aktienmarkt weiter im Griff. Am Dienstag nach Ostern verzeichnete der Dax ein minimales Minus von 0,1% auf 14153 Punkte. Der Euro Stoxx50 gab leicht um 0,4% auf 3832 Zähler nach.
Nach Einschätzung von Marktteilnehmern belastet, dass sich im Ukraine-Krieg weiter keine Entspannung abzeichnet. Stattdessen gibt es nun schwere Kämpfe zwischen dem Gros der ukrainischen Streitkräfte im Donbass und der russischen Armee. Sollte es zu einer militärischen Niederlage der Ukraine kommen, könnte es neue westliche Sanktionen gegen Russland mit stärkeren Auswirkungen auf den Energiesektor geben.
In China gibt es weiterhin Lockdowns, auch wenn mittlerweile die Maßnahmen abgemildert werden. So sollen die Automobilwerke von Volkswagen im chinesischen Changchun nach einem ganzen Monat Stillstand schrittweise wieder hochgefahren werden. Der VW-Vorzugsaktie brachte dies am Dienstag einen Kursgewinn von 2,7% auf 153 Euro. Dies zog auch andere Automobilwerte mit. So verteuerten sich Mercedes-Benz um 1,5% auf 64,28 Euro und BMW um 2,3% auf 78,02 Euro.
Unter Druck gerieten einige Aktien, die sich als Gewinner der Pandemie erwiesen hatten. So gab die Vorzugsaktie des Laborausrüsters Sartorius um 1,9% auf 374,80 Euro nach. Hellofresh ermäßigten sich um 3,4% auf 39,22 Euro. Die Analysten von Bernstein Research veröffentlichten für die Aktie ein Kursziel von lediglich 32 Euro. Sie sorgen sich um die Profitabilität des Unternehmens. Während Hellofresh viel Geld in Werbung und die eigene Infrastruktur stecke, leide die Nachfrage darunter, dass sich die Gastronomie nach dem Ende der Corona-Beschränkungen wieder erhole.
Im SDax sackten Hypoport um 9,8% auf 319,20 Euro ab. Händler verwiesen auf höhere Zinsen und steigende Baukosten, die für das Immobiliengeschäft des Finanzdienstleisters schädlich sein. Zudem erscheine die Aktie als charttechnisch angeschlagen. An der Pariser Börse verzeichnete die Aktie des Versicherungskonzerns Scor einen Abschlag von 5,3% auf 26,43 Euro. Das Unternehmen sprach von Belastungen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg. Im ersten Quartal müssten Schadensfälle im hohen zweistelligen Millionenbereich reguliert werden. Zudem nehme die Russland-Tochter kein Neugeschäft mehr an, hieß es.
SAP hielten sich mit 97,17 Euro auf Vortagesniveau. Der deutsche Softwarekonzern will sich nun komplett aus dem russischen Markt zurückziehen. Zuvor hatte SAP bereits ihr Neugeschäft und ihre Cloud-Aktivitäten in dem Land beendet. SAP kündigte nun an, Verträge russischer Kunden, die sich gegen eine Migration der Daten ins Ausland entschieden hätten, nicht weiter zu verlängern. Zudem sollen der Support und die Wartung eingestellt werden, wurde mitgeteilt.