Dax gibt leicht nach, Bondrenditen steigen kräftig
Der Dax hat zwar zuletzt wieder Kurs auf sein Rekordhoch genommen, dennoch bleibt die Verunsicherung wegen der künftigen Zollpolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump hoch. Der Dax ist mit einem kleinen Minus von 0,1% auf 20.308 Punkte in den Handel gestartet. Der Euro Stoxx 50 gab ebenfalls um 0,1% nach, und zwar auf 4.989 Zähler.
Britische Mid Caps schwach
In London verzeichnete der Blue-Chip-Index FTSE 100 zwar einen leichten Anstieg von 0,3% auf 8.273 Punkte, der Mid- Cap-Index FTSE 250, der Unternehmen enthält, die vor allem auf den britischen Heimatmarkt ausgerichtet sind, gab jedoch deutlich um 0,8% nach und sank damit auf den niedrigsten Stand seit acht Monaten. Am heutigen Donnerstag sind übrigens die amerikanischen Börsen geschlossen, wegen der Beerdigung des früheren US-Präsidenten Jimmy Carter.
Unruhe am Anleihenmarkt
Zuvor hatte es in den USA umfangreiche Verkäufe von US-Staatsanleihen gegeben, die die Rendite zehnjähriger US-Treasuries erstmals seit April wieder über die Marke von 4,7% getrieben hatten. Am Donnerstagmorgen stand die Rendite dann bei 4,665%. Stark gestiegen war auch am Vortag die Rendite zehnjähriger britischer Gilts auf über 4,8%, damit auf den höchsten Stand seit 2008. Dort befand sie sich auch am Donnerstagmorgen mit einem frischen Hoch. Über Nacht ergaben sich auch Auswirkungen auf Staatsanleihen in Asien. Zehnjährige japanischer Staatstitel kamen auf eine Rendite von 1,185%, dies ist der höchste Stand seit mehr als 13 Jahren. Zehnjährige Bundesanleihen erreichten mit 2,542% das höchste Niveau seit fünf Monaten. Donald Trump, der am 20 Januar in sein Präsidentenamt eingeführt wird, beklagte am Mittwoch in einer Pressekonferenz, die Inflation „wüte weiter“ und die Zinsen seien viel zu hoch.
Kaufempfehlung gestrichen
Am Donnerstagmorgen gaben Süss Microtec um 4,7% nach, nachdem das Analysehaus Jefferies die Kaufempfehlung gestrichen hatte. Beiersdorf verbesserten sich um 1,7%, Bernstein Research stuft den Titel auf „Outperform“ hoch. Porsche Holding verbilligten sich um 2,1% nach einer Herabstufung durch Exane BNP. Delivery Hero kletterten um 2% nach einer positiven Beurteilung der Branche durch die Analysten von Morgan Stanley.
Am Devisenmarkt gab der Euro leicht um 0,2% auf 1,0302 Dollar nach. Am Vortag war er kurzzeitig unter die Marke von 1,03 Dollar gefallen. Das britische Pfund sank deutlich um 0,6% auf 1,2285 Dollar.
Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude war mit 76,15 Dollar je Barrel praktisch unverändert.