Finanzmärkte

Dax klettert zehnten Tag in Folge

Der deutsche Leitindex kletterte auch am Montag weiter nach oben. Unter Druck stand besonders eine Branche, die zuletzt kräftige Aufschläge verzeichnen konnte. Abwärts ging es auch beim Ölpreis und beim Bitcoin.

Dax klettert zehnten Tag in Folge

Finanzmärkte

Dax klettert zehnten Tag in Folge

Rüstungswerte unter Druck – Enttäuschung bei Varta – Ölpreis und Bitcoin im Sinkflug

tom Frankfurt

Der deutsche Leitindex hat zum Wochenauftakt erneut Aufschläge verbuchen können. Zum Handelsschluss notierte das Börsenbarometer bei 18.422 Zählern, 0,5% fester als am Freitag. Der Dax hat nun bereits zehn Handelstage in Folge zulegen können. Das gelang dem Leitindex zuletzt vor zehn Jahren. Der MDax legte 0,6% auf 24.955 Zähler zu. Für den Euro Stoxx 50 ging es 0,7% auf 4.872 Punkte nach oben.

Nach der rasanten Erholung in der Vorwoche ging es am Montag etwas ruhiger an den Aktienmärkten zu. Einen Großteil des Kursrutsches, der den Dax Anfang August bis knapp über 17.000 Punkte gedrückt hatte, konnte der Index inzwischen wieder ausgleichen. Beobachter schauen nun bereits auf US-Notenbankchef Jerome Powell, der am Freitag beim Notenbank-Treffen in Jackson Hole seine geldpolitischen Pläne darlegen will. Eine erste Zinssenkung im September gilt an den Märkten bereits als ausgemachte Sache. Die Rezessionsängste in den USA haben zuletzt nachgelassen. Für gute Stimmung sorgten vor allem starke Einzelhandels- und Arbeitsmarktdaten. Die Analysten von Goldman Sachs haben ihre Rezessionsprognose für die USA auf 20% gesenkt und in Aussicht gestellt, die Vorhersage noch weiter herunterzuschrauben, falls der Beschäftigungsbericht für August „einigermaßen gut“ aussehe.

Rüstungswerte schwächer

Unter Druck standen am Montag besonders Rüstungswerte: Nach einem Anstieg um bis zu 28% in nur zwei Wochen verloren die Titel von Rheinmetall knapp unter ihrem Rekordhoch 2% auf 551,20 Euro. Auch die Anteile von Hensoldt (-4,6% auf 34,56 Euro) und Renk (-3,2% auf 24,57 Euro) gaben deutlich nach. Neben Gewinnmitnahmen wurden Rüstungsaktien von der Aussicht auf eine geringere militärische Unterstützung der Ukraine durch die Bundesregierung belastet. Finanzminister Christian Lindner (FDP) hatte in einem Brief an Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) geschrieben, „neue Maßnahmen“ dürften nur eingegangen werden, wenn in den Haushaltsplänen für dieses und die kommenden Jahre „eine Finanzierung gesichert ist“. Auch andere europäische Rüstungsfirmen wie BAE Systems, Thales, Leonardo und Dassault Aviation verzeichneten zum Wochenauftakt Abschläge.

Im SDax waren die Aktien von Verbio der große Gewinner, nachdem Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck ein „umfassendes Biomassepaket“ ankündigte. „Biogas kann im zukünftigen Energiesystem weiter eine wichtige Rolle spielen“, sagte der Grünen-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Das fachte unter Anlegern die Fantasie an, dass weiter Geld in die Förderung von Biomasse fließen könnte. Die Verbio-Aktie zog um 5,7% auf 18,83 Euro an.

Schlechte Nachrichten gab es dagegen für Varta-Aktionäre. Ein Sanierungsplan für den Batteriehersteller, der mit einem Schuldenschnitt einhergehen soll, sieht vor, dass diese leer ausgehen. Das Grundkapital soll auf null Euro herabgesetzt werden und der Sportwagenbauer Porsche AG eine rettende Hand reichen. Varta-Papiere brachen in der Spitze um 80% ein, zum Handelsschluss notierte die Aktie 44,2% niedriger bei 2,16 Euro. 

Ölpreise fallen weiter

Am Rohölmarkt gerieten die Preise wegen anhaltender Sorgen über die Nachfrage aus China und dem nahenden Ende der Urlaubssaison in den USA weiter unter Druck. Die Nordsee-Sorte Brent und die US-Sorte WTI verbilligten sich um jeweils gut 1%, nachdem sie schon vergangene Woche um 3 bzw. 5% abgerutscht waren.

Auch Kryptowährungen blieben wenig gefragt. Der Bitcoin kostete auf der Handelsplattform Bitfinex noch gut 58.700 US-Dollar. Damit hat die Währung seit Monatsbeginn bereits rund 8.000 Dollar verloren, während sich wichtige Aktienindizes wie der Dow Jones Industrial oder auch Gold inzwischen teils deutlich von den Marktturbulenzen Anfang August erholt haben. Belastend wirkte das Risiko der Veräußerung beschlagnahmter Bitcoin in den USA.