Dax liegt im Plus – Rüstungswerte sind stark gefragt – Kryptodevisen fest
Ein freundlicherer Grundton setzt sich an den europäischen Aktienmärkten zur Mittagszeit am Montag durch. Der Dax liegt aktuell mit 1,1% im Plus und notiert mit 22.788 Zählern. Auch der Euro Stoxx 50 kann zulegen und weist mittags bei 5.498 Punkten einen Aufschlag von 0,6% aus. Im Blick haben die Anleger die Konjunkturdaten, die die Zinsfantasie am Markt etwas stützen.
Denn die Inflation im Euroraum schwächt sich leicht ab und liefert der Europäischen Zentralbank (EZB) Argumente für eine Fortsetzung ihres Lockerungskurses. Die Verbraucherpreise erhöhten sich im Februar nur noch um 2,4% im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das EU-Statistikamt Eurostat am Montag mitteilte. Volkswirte hatten allerdings einen etwas größeren Rückgang auf 2,3% erwartet. Im Januar hatte die Teuerungsrate noch bei 2,5% gelegen. Für die EZB, die am Donnerstag wieder über die Zinsen in der 20-Länder-Gemeinschaft entscheidet, ist die Inflationsabschwächung eine gute Nachricht. Denn ihr Ziel einer Inflation von 2%, das sie als optimal für die Währungsgemeinschaft erachtet, rückt damit näher. Anleger stellen sich auf einen Zinsschritt der EZB ein, mehrheitlich wird am Markt von der Größenordnung von 25 Basispunkten ausgegangen. Es ist dann die sechste Zinssenkung seit Juni vergangenen Jahres.
Ein Kursfeuerwerk im Rüstungssektor hebt ebenfalls die Stimmung der Anleger. Union und SPD prüfen derzeit zwei milliardenschwere Sondervermögen für Verteidigung und Infrastruktur, wie die Nachrichtenagentur Reuters am Sonntag aus Verhandlungskreisen erfuhr. Als Grundlage für die Beratungen dient demnach ein Vorschlag von vier Spitzenökonomen, die für das Sondervermögen Bundeswehr eine Größenordnung von 400 Mrd. Euro und für die Infrastruktur 400 Mrd. bis 500 Mrd. Euro errechneten. Die Beträge liegen nach der Einschätzung der Analysten der Deutschen Bank deutlich höher als das, was bisher kolportiert worden war. „Selbst wenn die Mittel über zehn Jahre ausgegeben würden, wäre dies in etwa so viel Geld, wie das Land seit der Wiedervereinigung in Ostdeutschland investiert hat. Mit anderen Worten: Es wäre ein fiskalischer Systemwechsel von historischem Ausmaß.“ Die Papiere von Rheinmetall legen aktuell 9,7% zu, bei Renk sind es 14,4%, und Hensoldt weisen einen Kursaufschlag von knapp über 20% aus.
Kursgewinne weisen auch die Cyber-Devisen auf. Steil nach oben ging es dabei etwa für Bitcoin. Die umsatzstärkste Kryptowährung befestigt sich um 9,5% auf 92.268 Dollar. US-Präsident Donald Trump hatte am Sonntag erstmals die Kryptowährungen genannt, die in eine neue strategische Reserve der USA aufgenommen werden sollen. Trump schrieb in den sozialen Medien, Cyber-Devisen wie Bitcoin und Ether sollten „das Herzstück der Reserve sein“. Ether legt aktuell um 5,8% zu und notiert mit 2.354 Dollar. Aber auch andere Cyber-Währungen wurden im Zusammenhang mit der strategischen Reserve der USA in Verbindung gebracht.