Finanzmärkte

Dax erklimmt Allzeithoch

Der deutsche Leitindex ist am Montag auf ein Rekordhoch geklettert. Rückenwind hatten auch ein SDax-Neuling und Kryptowährungen.

Dax erklimmt Allzeithoch

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Dax erklimmt Allzeithoch

Adidas-Titel gefragt – SDax-Neuling setzt Rally fort – Kryptowährungen legen zu

tom Frankfurt

Der deutsche Leitindex hat am Montag ein neues Rekordhoch markiert. Das Börsenbarometer kletterte in der Spitze bis auf 19.518 Zähler. Das bisherige Allzeithoch von Ende September lag bei 19.491 Punkten. Aus dem Handel ging der Dax mit einem Aufschlag von 0,7% bei 19.508 Punkten. MDax und Euro Stoxx 50 zeigten sich dagegen wenig verändert.

Ungeachtet von Konjunktursorgen und geopolitischen Risiken hatten beim Dax zuletzt wieder die Bullen das Sagen. Die in den USA gestartete Berichtssaison sorge für Gewinnfantasie und die Wall Street bleibe ob der nahenden US-Präsidentschaftswahlen gelassen, erklärte Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Auch die Aussicht auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik in den USA und im Euroraum treibt die Kurse. Zudem hat China am Wochenende weitere Maßnahmen zur Belebung seiner angeschlagenen Wirtschaft angekündigt. Finanzminister Lan Foan versprach unter anderem, den Lokalregierungen bei der Bewältigung ihrer Verschuldung zu helfen, gleichzeitig die Ausgaben von Staatsanleihen zu erhöhen und Subventionen für Geringverdiener anzubieten.

UBS hebt Kursziel für Adidas an

Bei den Einzeltiteln zählten im Dax Adidas zu den Tagesgewinnern. Die Schweizer Großbank UBS hatte zuvor das Kursziel für die Papiere von 275 auf 279 Euro angehoben. Bei dem Sportartikelkonzern scheine es keine Anzeichen einer Geschäftsverlangsamung zu geben, schrieb Analystin Zuzanna Pusz.

Unter Druck standen am Montag die Anteilsscheine von BASF, nachdem die UBS ihre Kaufempfehlung für die Papiere des Ludwigshafener Chemiekonzerns gestrichen hat. Im zyklischen Chemiesektor habe die erwartete Erholung des Volumenwachstums im ersten Halbjahr nicht stattgefunden, schrieb Analyst Geoff Haire. Frühindikatoren seien im negativen Bereich geblieben. Auch mit Blick auf 2025 sieht der Experte nur begrenzte Verbesserungen in den Endmärkten Bau und Agrar und zudem Abwärtsrisiken für den Automobilbereich.

Freenet-Aktie klettert auf Sechsjahreshoch

Im MDax ist die Aktie von Freenet zeitweise auf den höchsten Stand seit März 2018 geklettert. Das Analysehaus Warburg Research hat das Kursziel von 28,70 auf 29,10 Euro angehoben und die Einstufung auf „Buy“ belassen. Warburg-Analyst Simon Stippig schaut optimistisch auf die anstehenden Zahlen zum dritten Quartal. Vor allem Informationen zu den mittelfristigen Ambitionen von Freenet könnten zum Kurstreiber werden, schrieb er. Die Dividendenrendite mit dem Potenzial für zusätzliches Wachstum aus dem Fernsehgeschäft des Mobilfunkanbieters sei attraktiv.

An der SDax-Spitze beschleunigten die Papiere von Alzchem ihre jüngste Rally. Das Spezialchemieunternehmen ist erst seit Anfang Oktober in dem Nebenwerte-Index gelistet.

Kryptowährungen und -aktien legen zu

Rückenwind gab es auch am Kryptomarkt: Die wichtigsten Cyber-Devisen Bitcoin und Ethereum verteuerten sich am Montag um jeweils mehr als 2% auf 64.388 bzw. 2.519 Dollar. Kurstreibend wirkte die Aussicht auf weitere Zinssenkungen in der Euro-Zone und in den USA. Auch die anstehenden US-Präsidentschaftswahlen schürten Kursphantasie. Besonders der republikanische Kandidat Donald Trump hat sich als kryptofreundlich positioniert. Auch Aktien aus dem Krypto-Universum stiegen zum Wochenauftakt. Die Papiere von Coinbase, Riot, Marathon und Hut kletterten an der Wall Street vorbörslich um bis zu 5%. Die Titel der deutschen Bitcoin Group gewannen ebenfalls. 

Dagegen gaben die Ölpreise am Montag nach. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember fiel zuletzt um 1,58 Dollar auf 77,46 US-Dollar. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Auslieferung im November sank um 1,62 Dollar auf 73,95 Dollar. Zuvor hatte die Opec in ihrem Monatsbericht die Prognosen für die weltweite Ölnachfrage in diesem und im nächsten Jahr den dritten Monat in Folge reduziert.