Dax präsentiert sich im Vergleich schwach
Während in Amerika der S&P 500 und der Nasdaq 100 nach guten Zahlen von Apple und Facebook im frühen Geschäft neue Hochs erzielt haben, sind die Kurse der Blue Chips hierzulande zurückgefallen. Als Grund für die ausgeprägte relative Schwäche des Dax wurde zum einen die Knappheit bei Halbleitern im Autosektor erwähnt. Zum anderen wurde darauf verwiesen, dass die großen gewinnträchtigen Technologiekonzerne in den USA zu Hause sind und nicht hierzulande. Darüber hinaus sei Amerika beim Impfen schon sehr viel weiter als Deutschland und die Europäische Union. Entsprechend gewinne die Wirtschaftstätigkeit dort verstärkt an Fahrt. Manche Analysten machen zudem in Deutschland politische Unsicherheiten vor der im September anstehenden Bundestagswahl aus. Durch die Schwäche der CDU/CSU und die Umfragegewinne der Grünen sei inzwischen nicht auszuschließen, dass ab September in Deutschland Rot-Rot-Grün regiere. Und falls die SED-Nachfolgepartei mit an die Macht komme, bedeute dies letztendlich eine Abkehr von einer marktwirtschaftlichen Wirtschaftsordnung. Der Dax schloss jedenfalls 0,9% leichter auf 15154 Zählern. Der Euro Stoxx 50 verlor 0,5% auf 3997 Punkte.
Nach exzellenten Quartalszahlen gewannen Apple im frühen Geschäft an der Nasdaq 0,3% auf 133,97 Dollar. Analyst Ingo Wermann von der DZBank stuft die Aktie weiterhin als Kauf mit einem auf 165 Dollar erhöhten Kursziel ein. Nur der Chipmangel könne Apple (etwas) bremsen.
Im Dax fielen Delivery Hero um 3,1% auf 135,75 Euro zurück. Im Automobilsektor verloren Continental 4,4% auf 112,96 Euro, Volkswagen-Vorzüge 3% auf 217,25 Euro, BMW-Stämme 2,4% auf 83,80 Euro und Daimler 2% auf 73,69 Euro. Nach dem Höhenflug der vergangenen Wochen kehre jetzt bei den Autowerten eine gewisse Ernüchterung ein, wurde bemerkt. Dies könne sich aber in diesem zyklischen Sektor binnen weniger Tage auch wieder ändern. BASF gaben nach Quartalszahlen 0,5% auf 70,52 Euro ab. Nach Meinung der DZBank sind die Zahlen besser als erwartet ausgefallen, auch habe der Konzern seine Prognose erhöht. Insgesamt stuft das Institut den Chemiewert mit einem Kursziel von 81 Euro je Aktie als Kauf ein.
Bei Lufthansa spiegelten die Zahlen für das erste Quartal die Pandemie wider. Die Aktie verlor 3,2% auf 10,59 Euro. Corona führte auch bei Fielmann zu enttäuschenden Zahlen. Die Aktie verlor daraufhin 4,8% auf 64,05 Euro. Gut geht es hingegen der DWS Group, deren Aktie 1,3% auf 37,16 Euro gewann. Fest präsentierte sich erneut die DWS-Mutter Deutsche Bank, die 3,1% auf 11,62 Euro zulegte.