Aktienmarkt

Dax schließt leichter

Die Energiekrise hält den Dax fest im Griff. Nach den kräftigen Verlusten des Vortags hat es am Dienstag keinerlei Erholung gegeben, sondern leichte zusätzliche Verluste.

Dax schließt leichter

ku Frankfurt

Nach den kräftigen Verlusten des Vortages hat der Dax am Dienstag keine Erholung geschafft. Den Handel beendete er mit einem kleinen Minus von 0,3% bei 13194 Punkten. Der Euro Stoxx 50 büßte 0,3% auf 3648 Zähler ein. Nach Einschätzung von Marktteilnehmern hält die europäische Energiekrise den Markt fest im Griff. Am Vortag war der deutsche Strompreis auf Rekordniveau geklettert und die europäischen Gaspreise hatten wieder Kurs auf ihr Allzeithoch genommen, nach dem Gazprom am Freitag für Ende August eine dreitägige wartungsbedingte Unterbrechung der Gasversorgung über die Pipeline Nord Stream 1 ankündigte. Zudem halten sich die Akteure am Markt vor dem Notenbankertreffen im amerikanischen Kurort Jackson Hole mit Käufen zurück. Es wird erwartet, dass die Zentralbanker dort hinsichtlich der Bekämpfung der weltweit aus dem Ruder laufenden Inflation aggressivere Töne anschlagen. Ferner hat belastet, dass der europäische Einkaufsmanagerindex im August auf den tiefsten Stand seit 18 Monaten gefallen ist.

Im Dax erholten sich konjunktursensible Branchen, in denen es am Vortag deutliche Verluste gegeben hatte. So legten die deutschen Chemiewerte zu. Covestro verteuerten sich um 2,2% auf 29,98 Euro und BASF um 1,5% auf 41,81 Euro. Gesucht waren auch Automobilwerte. Volkswagen-Vorzüge verzeichneten einen Anstieg von 1,9% auf 142 Euro, Mercedes-Benz von 1,5% auf 56,74 Euro und BMW von 2,1% auf 74,52 Euro. Dazu trug bei, dass im Gegensatz zum europäischen Einkaufsmanagerindex das deutsches Pendant die Erwartungen übertraf.

Zu den Gewinnern gehörte auch TAG Immobilien mit einem Kursanstieg von 1,7% auf 9,33 Euro. In der Spitze legte der im MDax notierte Wert um 5% zu. Im ersten Halbjahr profitierte das Unternehmen von den weiter steigenden Mieten. Das operative Ergebnis der ersten sechs Monate kletterte um 5% auf rund 96 Mill. Euro. Analysten äußerten sich positiv. So habe sich die Dynamik beim Leerstandsabbau im deutschen Portfolio fortgesetzt, merkte Kai Klose von der Berenberg Bank an.

Der Kurs des Arzneimittelherstellers Dermapharm büßte nach einem anfänglichen Kursgewinn 4,6% auf 48,06 Euro ein. Der Umsatz und das Ergebnis legten im ersten Halbjahr aufgrund einer hohen Nachfrage nach Schmerzmitteln und Entzündungspräparaten zu. Zudem profitierte das im SDax notierte Unternehmen von einer Kooperation mit dem Impfstoffhersteller Biontech. Die Erlöse verbesserten sich in den sechs Monaten um 10% auf 471 Mill. Euro, das operative Ergebnis (Ebitda) um 9% auf 149 Mill. Euro.